Mythen und Legenden

Da war schon dieser Thread:

Das Märchen von den hörnchenfressenden Mehlwürmern=

War aber auch aufgrund der Überschrift nicht leicht zu finden.

und hier ab Beitrag Nr 30 geht's um die Bittermandel, die immer wieder mal auftaucht.

Wie füttert ihr???

Walnüsse sind auch schon in das Visier geraten, angeblich, ist der Blasäureanteil darin tödlich für Hörnchen. Selbiges gilt für Kirschen. Beides kann ich nicht bestätigen und stimmt nicht. Was jedoch stimmt, Aprikosenkerne sind gefährlich, nicht nur für Hörnchen, sondern auch für uns.

Auch auf die Gefahr hin, nach ner kaputten Schallplatte zu klingen: Bei Kirschkernen gehen die Meinungen wohl auseinander. Und zieht man den Vergleich mit Aprikosenkernen, so liegen beide, was die betreffenden Stoffe angeht, in der gleichen Größenordnung. Die Angaben schwanken natürlich je nach Sorte und Untersuchung (und abhängig von Reife, Ernte, Zubereitung usw.). Hier wird z. B. aufgeführt, dass die untersuchten Aprikosenkerne etwa doppelt so viel Cyanide enthalten wie die analysierten Kirschkerne - so groß ist der Unterschied also nicht. Wenn man übrigens gerne solche Kerne in gewissen Mengen (mal ne ganze Kirsche tut ja nix) füttern will, kann man mit simplem Erhitzen das Ganze entschärfen.

Hab jetzt erstmal gesucht, ob die Story schon mal in der HV auftauchte und - tatsächlich.
Das Erdnüsse blind machen, wäre mir aber neu. Ein Grund, dass häufig trotzdem von ihnen abgeraten wird, ist zum einen die Möglichkeit, dass durch in den Erdnüssen enthaltene Proteine Allergien ausgelöst werden. Zum anderen sind Erdnüsse anfällig für den Befall mit Schimmelpilzen: Sie wachsen super unter den feuchtwarmen Bedingungen, die in einigen Erdnuss-Exportländern vorherrschen. Aflatoxin, Ochratoxin etc. sind für Mensch wie Tier giftig, deswegen werden in Deutschland Tests auf den Pilz durchgeführt und die Nahrungsmittel bei einer Überschreitung der Grenzwerte ggf. vernichtet. Da aber Stichproben genommen werden und so ein Pilz nicht gerade gleichmäßig verteilt ist, kann es durchaus sein, dass man doch mal Erdnüsse mit etwas höherer Konzentration von Pilzgift erwischt. Also gehen viele Tierhalter auf Nummer sicher und verzichten ganz auf Erdnüsse.

Keine Ahnung, wo das Gerücht mit dem Erblinden herkommt. Wir haben hier nur viele Hörnchen, die ab und an ne Erdnuss durchaus vertragen haben; erblindet ist dabei keins.
Eine klare Antwort gibt es auf die Frage mit dem Verfüttern auch nicht. Es besteht wie gesagt wegen Allergie- und Pilzgefahr Grund zur Vorsicht. Das heißt aber nicht, dass jedes Hörnchen allergisch wäre oder dass alle Erdnüsse gefährliche Konzentrationen von Mykotoxinen enthalten würden.
Und wie Paracelsus schon sagte...

Meine Kleine hat ab und zu mal ne Erdnuss bekommen, als sie Probleme mit den Zähnen hatte - Erdnüsse haben halt eine schöne weiche Schale (darum übrigens auch die Pilzanfälligkeit). Besonders geliebt hat sie die aber nicht; dagegen waren Krachmandeln fast immer der Renner. Manche haben so eine dünne, brüchige Schale, dass es auch bei gehandicappten Tieren noch mit dem Knacken klappt.

Ich habe auch noch einen hübschen Mythos:

Handaufzuchten sind viel zahmer!!!!!!