unsere schreckhafte Chinchi

Hallo Ihr,

wir haben uns vor ca. 2 Wochen unsere kleine Chinchi aus den Tiermheim geholt. Sie ist 2 Jahre alt und wurde von ihrem ehemaligen Besitzer abgegeben, weil sie angeblich bissig wäre. Er hatte 2 Kinder und die Kleine hat den Stress wohl nicht verkraftet und irgendwann mal zugezwickt. Nun gut...dazu keinen weiteren Kommentar...

Jetzt haben wir ihr ein (unserer Meinung nach) schönes zu Hause gebaut und wir glauben, sie fühlt sich eigentlich ganz wohl. Fakt ist aber, dass sie, wenn wir anwesend sind, den lieben langen Tag in ihrem Häuschen verbringt. Wenn wir nicht zu Hause sind, scheint sie allerdings mächtig das Hörnchen rauszulassen. Das schliessen wir zumindest aus der verwüstungsähnlichen Verteilung des Käfigstreus im ganzen Wohnzimmer.

Uns ist durchaus klar, dass es eine ganze Weile dauern kann, bis sich so ein Streifi an die neuen Umstände gewöhnt und wir glauben bei Chinchi und ihrer Vergangenheit allemal. Dennoch machen wir uns langsam Sorgen um ihren Bewegungsdrang. Wir haben immer wieder gelesen, dass Streifis extrem viel klettern und Bewegung brauchen. Der Käfig (1,20x80x2,10m) ist durchaus auch groß genug, aber was nützt das alles, wenn die Kleine sich den ganzen Tag in ihrem Haus verkriecht?

Habt ihr vielleicht ein paar Tipps und Ratschläge, wie wir die Kleine stressfrei an uns gewöhnen können? Wir haben schon daran gedacht, ihr Futter zu reduzieren, damit sie wenigstens mal rauskommen muss, wenn wir zu Hause sind und wir ihr dann die Leckerlies durchs Gitter geben können. Aber das ist ja eigentlich auch nicht der Sinn der Sache, oder?

Habt ihr evtl. auch noch ein paar gute Ratschläge, was das Futter angeht? Wir füttern jetzt eine Fertigmischung als Komplettnahrung und nebenbei, frische Erdbeeren, Blaubeeren, Nüsse,Bananen etc. Sie bekommt auch täglich 3 Mehlwürmer, um ihren Eiweisbedarf zu decken. Ist das Nahrungsangebot ausreichend, oder sollten wir noch etwas ergänzen.

Vielen Dank schonmal für Eure Antworten und Liebe Grüße aus München,
Nici und Lutz

Hallo Ihr alle zusammen!

Als allererstes mal HERZLICHEN DANK für die zahlreichen und vorallem einfallsreichen Tipps. Das Radio duddelt schon! ...und die freundliche Aufnahme im Forum. Klar halten wir Euch gerne auf dem Laufenden!

Wir haben dann gestern abend auch gleich bei Rico die Wollschoten und die Sonnenblumenkerne bestellt. Allerdings hat uns etwas verwirrt, dass es dort nur eine Einteilung in "Kategorien" für Vögel gibt. Wie orientiert man sich denn da dann am besten, um zu entscheiden, was hörnchengeeignet ist?

Danke auch für den Tipp mit den Bananen... Wir werden wohl die Chips mal probieren. Die "matschigen Dinger" mochte sie scheinbar eh' nicht so und hat sie liegenlassen. Dafür liebt sie Heidelbeeren!
Das Komplettfutter ist von "E Nature", extra für Chipmunks und da ist eigentlich alles drin (Erdnüsse, Bananenchips, Trockenfutterkringel...). Trotzdem mag sie scheinbar die Einzelkomponenten lieber.

Der Tipp mit dem Ruhig-vorm-Käfig-Sitzen-und-Lesen hat am WE gut geklappt. Na "nur" 1,5 Stunden kam sie raus und hat gefressen und "erd-gebadet"... Also, ehrlich: das Stillsitzen hat sich schon gelohnt... *schwärm*
Es war einfach toll, ihr dabei zuzusehen!

Na gut, wir werden einfach weiter alles versuchen, der Kleinen die Scheu zu nehmen und ihr ein Wohlfühl-Zuhause zu bieten!

Sonnige Grüße aus München.
Nici & Lutz

Hallo nochmal.

Euch allen herzlichsten Dank für die Tipps und den Link (nun haben wir Ricos Streifenhörnchenfutter wirklich doch noch entdeckt. Danke, dead!).

Wir werden weiter fleißig mit Chinchi "üben".

Lasst es Euch & Euren Hörnchen gutgehen! Bis ganz bald. =)

LG aus München.
Nici & Lutz

So...wieder sind 2 Tage rum, und ob ihr es glaubt oder nicht, die "Lage" hat sich schon ein wenig gebessert. Gestern hab ich mich vor den Käfig gehockt und mit ihr über Gott und die Welt gequatscht und Chinchi hat das alles sogar über sich ergehen lassen, ohne gleich Zuflucht in ihrem Häuschen zu suchen.
Heute morgen dann konnte Nici sogar unten in ihrem Käfig rumwuseln und die Kleine hat das alles von oben argwöhnig beobachtet ohne sich in ihr Haus zurück zu ziehen. Obendrein sind gestern sogar schon die Wollschoten angekommen und wir haben ihr heute gleich eine reingelegt. Die hat Chinchi dann natürlich sofort in die Magel genommen und dabei so sehr geknackt und geknistert, dass ich dachte sie wagt einen Ausbruchsversuch und will sich durchs Holz ihren Weg in die Freiheit knabbern. Soweit so gut...wir machen Fortschritte!

Eine klitzekleine Frage hab ich aber noch: Gestern als ich so vor dem Käfig saß und mich mit ihr unterhalten habe, fiel mir auf, dass Chinchi sehr oft zwinkert und hin und wieder die Augen halb geschlossen hielt. Ich hab schon kurzfristig dran gedacht, dass wenn ich für jedes Zwinkern 10 Cent bekommen würde, wär ich Ende der Woche ein gemachter Mann. :o) Ist das normal? Also einen Luftzug ist Sie in ihrer Ecke auf jeden Fall nciht ausgesetzt. War sie evtl. einfach nur müde? (aber warum geht sie dann nicht in ihr Haus?)

Grüße von Nici und Lutz

Danke für eure Antworten! Wir haben jetzt beschlossen uns ertmal keine Sorgen weiter zu machen und Chinchis Zwinkern einfach als niedliche Geste zu betrachten. :o)

BTW: Die Kleine macht sich großartig. Der gestrige Feiertag wurde ihrerseits nahezu vollständig außerhalb des Häuschens verbracht und sogar die "Raubtierfütterung" von Hand hätte fast geklappt. Naja wir arbeiten dran...

Bis die Tage,
Chinchi, Nici & Lutz

Hallo Ihr,

heute hat uns die kleine, ach-so-schreckhafte Chinchi wahrlich überrascht. Und das kam so:
Wir wollten zwecks Zähmung versuchen, ob sie uns vielleicht sogar schon aus der Hand fressen würde, statt die Leckereien durch den Maschendraht zu verspeisen. Also haben wir den Käfig geöffnet, uns davor gehockt und der Kleinen gut zugeredet. Nach ungefähr einer halben Stunde, hatte Chinchi ihre Angst dann auch soweit überwunden und war von ihrer hochobengelegenen Hütte zu uns herabgestiegen. Doch siehe da: die geliebte Blaubeere verschmähend, hüpfte sie schnurstracks an Nici vorbei in die Freiheit. In einem Anfall von Geistesblitz, hatte ich vorher vorsorglich alle Fenster und Türen geschlossen. Zum Glück wie sich nun herausstellte! Nun inspizierte Chinchi in aller Ausführlichkeit unsere Wohnstube, worauf sie sich in erster Linie darauf konzentrierte ihren Käfig von außen zu vermessen. Nachdem dies wohl ihrer Genugtuung entsprach, machte sie sich daran Sofa, Fernseher, CD-Ständer und Bügelbrett einen näheren Besuch abzustatten, um letztendlich die Blumentöpfe für sich zu entdecken. Der arme Affenbrotbaum wurde dann auch schonmal kräftig umgegraben und der erdige Inhalt überall im Wohnzimmer verteilt (wir wussten bis dahin nicht, dass so kleine Pfötchen, soviel Erde soweit verstreuen können), um kurz darauf die Dornen des Rosenstraußes näher zu betrachten.
Nachdem wir ihr das Umgraben mit vereinten Kräften wieder ausreden konnten, sprang sie noch eine Weile umher, wobei sie es tunlichst vermied, auf die beiden Menschen im Zimmer näher einzugehen. (Sie hat uns schlichtweg ingoriert und in keinster Weise auf ihren Namen reagiert.) Schliesslich nutzten wir die Chance, als sie sich wieder kurzzeitig im Käfig aufhielt, um diesen zu verschließen und den unfreiwilligen Außeneinsatz jäh zu beenden. Danach hüpfte sie noch, wie von der Tarantel gestochen, durch ihren Käfig und suchte verzweifelt den Ausgang, der bis vor wenigen Augenblicken ja definitiv noch da war. Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte, haben wir nun aber schon den Eindruck, dass sie etwas zutrauchlicher geworden ist. (Wie es hier im Forum auch oft nach dem ersten Freigang beschrieben wurde.)

Soweit so gut...doch nun die Fragen an Euch:
Wir hätten wirklich "ums verrecken" nicht geglaubt, dass sich Chinchi so früh schon aus dem Käfig traut. Jetzt machen wir uns ein wenig Gedanken (um nicht zu schreiben Vorwürfe), weil es doch immer wieder heisst, dass man erst nach 6 - 8 Wochen einen Freigang erlauben darf und diese Frist trotz aller Versuchung definitiv einzuhalten ist. Tja, Chinchi wohnt nun aber erst seit knapp 3 Wochen bei uns und hat doch aber trotzdem recht positiv auf dieses Erlebnis reagiert. Hängt dies vielleicht damit zusammen, dass sie ja schon 2 Jahre alt ist und vorher bereits in einer Familie zuhause war? Sollen wir die heutige Eskapade als Erfolg werten, dass Chinchi vielleicht doch nicht so schreckhaft ist und evtl. eine Wiederholung zulassen? Oder sollen wir versuchen das zu unterbinden und den nächsten Freigang wirklich erst in 3 - 4 Wochen ermöglichen?

Trotz unserer Bedenken, fanden wir das Erlebnis supertoll und sind furchtbar stolz auf unsere kleine, wohl-doch-nicht-so-schreckhafte Chinchi!

Liebe Grüße,
Chinchi, Nici & Lutz