Hallo,
heute waren wir mit Ginny beim Tierarzt (eigentlich wegen der zu langen Zähne) und haben die Ärtin dabei auch gleich auf das schlechte Hinterbeinchen einen Blick werfen lassen. Ginny war in letzter Zeit (seit ihrer Winterruhe) nur noch schlecht auf ihrem Stumpf gelaufen und der letzte Tierarztbesuch war auch schon eine Weile her... allerdings ist sie nie gar nicht gelaufen, wir haben keinen Absturz oder ähnliches gesehen und dachten, die Probleme kämen wohl durch die mittlerweile 6 Jahre starke Beanspruchung des Unterschenkels als Fuß.
Jedenfalls hat die Ärztin beim Abtasten einen Bruch festgestellt und wir haben Ginny dann gleich röntgen lassen. Das Ergebnis ist unten zu sehen und sieht echt desaströs aus: Eine Fraktur direkt unterhalb des Oberschenkelkopfes und eine zweite kurz überm Knie.
Die zuerst vorgeschlagene "Nagelung" hat die Ärztin bei diesem Röntgenbild sofort verworfen, sie hat uns lediglich eine komplette Amputation vorgeschlagen.
Nachteil wäre die Belastung durch die OP, die daraus resultierenden Schmerzen und vermutlich wäre es erstmal ungewohnt - vielleicht würde das Laufen und Sitzen auch zunächst noch schwerer fallen.
Vorteil wäre, dass es die Chance auf ein schmerzfreies Leben geben würde, wenn alles erstmal verheilt wäre. Und wir hoffen ja, das Ginny noch ein paar Jährchen hat, und würden uns so sehr ein schönes Rentnerdasein für sie wünschen... Und es würde keine Gefahr mehr geben, dass der Knochen durch die dünne Haut an den Bruchstellen durchbricht - was durchaus noch passieren kann, auch wenn der Bruch nicht mehr frisch ist (auf dem Bild ist ja deutlich die schlechte Stellung zu sehen, weswegen der Knochen nicht zusammengewachsen ist).
Die Alternative wäre eine lebenslange Gabe von Schmerzmitteln (wobei man nicht weiß, was das für Schäden nach sich ziehen würde) und eben das Beste hoffen... Ginny kann nicht mehr großartig klettern, vielleicht noch 20 cm am Gitter, aber kommt gut mit den Rampen zurecht. Und wenn wir sie so herumhoppeln sehen, sieht sie auch ganz zufrieden aus (wie sie glücklich ein Stück Keks mit Metacam gefuttert hat) und wir haben ein wahnsinnig schlechtes Gewissen beim Gedanken an eine Amputation. Nur ist ja klar, dass Streifis ihre Probleme ganz exzellent verstecken können...
Vorerst haben wir uns so entschieden, dass wir einen OP-Termin für Montag organisiert haben. Am Wochenende können wir uns das nochmal durch den Kopf gehen lassen und hoffen, dass wir am Ende die Lösung finden, die für Ginny am besten ist.