Pilzbefall bei Mia - oder: mit einem scheuen Hörnchen zum Tierarzt

Vielen lieben Dank!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Quitschi: Nochmal tausend Dank für den Anruf!
Und Eva: Es war sehr schön, deine Stimme auf dem AB zu hören!!!!

Ich bin eben erst wieder heimgekommen. Aber der Reihenfolge nach:

Das Knacken hörte irgendwann auf, kurz nachdem ich mit quitschi telefoniert hatte. Erst war ich beruhigt, dass es aufgehört hatte, dann war ich beunruhigt, weil es ja nun kein Lebenszeichen gab. Ich habe also vorsichtig mit einer Taschenlampe in die Ecke geleuchtet, in der sie lag. Man sah sie deutlich atmen.
Anschließend hab ich hier die Heizung aufgedreht (das riet auch der Tierarzt, es sollte möglichst warm sein, weil ihr Organismus gerade keine Energie hat, um Wärme zu produzieren) und eine Lampe angemacht, damit sie sich nicht im Dunkeln zurechtfinden muss (die Einrichtung ist ja komplett neu). Dann bin ich gegangen - wie es geplant war. Erst einkaufen, danach habe ich mich mit einem Freund getroffen. Ich wäre wesentlich lieber hier geblieben, aber das hätte ja doch nichts genützt! Wie hätte ich ihr helfen sollen? Mehr hätte ich ja nicht machen können. Und Mia fühlt sich am wohlsten, wenn es ruhig ist und sich nichts bewegt.
Die letzten Stunden sind mir aber sehr schwergefallen. Eben kam ich heim: Sie liegt nicht mehr in ihrer Ecke und ist auch sonst nicht zu sehen. Ich nehme an, dass sie sich in eines der Häuschen zurückgezogen hat. Das werte ich positiv, denn es zeigt, dass sie genug Kraft zum Aufstehen und "umziehen" gehabt hat.
Geräusche höre ich nicht, aber sie wird vermutlich schlafen. Zum Glück ist auch das Knacken nicht mehr zu hören! Vermutlich war es wirklich Stressabbau oder sie hatte sich verschluckt, wie der TA es vermutet hat. Babybrei mit gemahlenen Haselnüssen und etwas Traubenzucker steht bereit. Wenn sie es schleckt, kann ich morgen die Medikamente untermischen und ihr das wieder hinstellen. Ich hab 5 Gläschen gekauft mit verschiedenen Sorten, falls sie eine nicht mag. Ich hab sogar einen "Abendbrei Keks" mitgenommen - mir egal, im Moment geht es nur darum, sie aufzubauen. Sie wird von mir natürlich trotzdem erstmal die Fruchtsorten bekommen (ich denke, das schmeckt ihr auch).

Eine andere Wahl hatte ich wohl wirklich nicht. Mia sah wirklich schlimm aus. Ich konnte sie ja dort das erste mal richtig betrachten, seit ich den Pilz vermutet hatte. Sie ist ganz struppig.
Der Pilz wurde eindeutig diagnostiziert: Tesafilm auf Fell/Haut und dann unter dem Mikroskop geschaut. Der TA hat sich dafür auch Zeit genommen und hatte gleich gesehen, dass es eindeutig ein Pilz ist und dass der Befall sehr stark ist. Ich fragte, woher das überhaupt kommen kann und er meinte, dass sowas auch von der Einstreu verursacht werden kann - letztlich weiß man es aber nicht.
Ich hab keine Ahnung, ob ein Pilz tödlich enden kann, aber wäre ich nicht mit ihr gegangen, bin ich sicher, dass ihr Immunsystem irgendwann versagt hätte.

Morgen gehe ich auf keinen Fall mit ihr zum TA. Es geht einfach nicht, unmöglich. Stressfreier als heute kann ich es auch nicht machen - es wurde so wenig wie möglich, aber soviel wie nötig getan und es hat sie fast umgebracht. Es reicht, wenn ich nächste Woche mit ihr gehe, damit sie die zweite Spot-On-Behandlung bekommt und der Arzt nochmal einen Blick auf den Pilz werfen kann.
Der TA macht laut Homepage Hausbesuche. Aber irgendwie.... ich glaube nicht, dass er das in Mias Fall machen würde. Ich weiß es nicht, ich habe nicht gefragt und vielleicht tue ich ihm mit meiner Vermutung auch Unrecht. Aber er hätte ja auch von sich aus sagen können, dass er vorbeikommt. Das Idiotische ist ja, dass er nicht gesehen hat, wie sehr sie abgebaut hatte. Er war dann ja anderweitig beschäftigt. Überhaupt hat niemand so recht Notiz davon genommen, außer die Assistentin und ich. Nach dem Motto: Joa, ist halt ein kleines Tier, da baut der Kreislauf schon mal ab.

Eine Bekannte hatte lange Jahre Ratten und auch einen Hamster. Ich werde sie fragen, bei welchem TA in Kiel sie war. Dann werde ich mich an den wenden. Vielleicht kann er vorbeikommen. Falls ja, rufe ich direkt morgen bei "meinem" an und erkundige mich nach der genauen Diagnose und den Medikamenten, die Mia bekommen hat. Dann kann ich dem anderen TA die Infos geben. Falls das alles so klappt.

Das wird eine schlaflose Nacht heute.

Und noch ein Gedanke, der mir kam: Da hab ich nun schon seit 6 Jahren Hörnchen (erst Herrn Samsa, jetzt Mia), bin seit einer Ewigkeit hier im Forum angemeldet, habe soviel gelesen und erlebt - und wenn man dann selbst drinsteckt, denkt man an die einfachsten Sachen nicht und ist ratlos und durch den Wind. Ich bin ohnehin ein sehr emotionaler Mensch und es ist mir wirklich schwer gefallen, einen klaren Kopf zu bewahren. Ich war überrascht, dass das beim TA gut ging. Aber hier daheim und als dieses Knacken anfing, war ich einfach fix und fertig. Es gibt Dinge im Leben, bei denen Routine nicht möglich zu sein scheint.

Vielen Dank für eure lieben Worte! Das tut wirklich gut!!!

quitschi, genau die von Rossman hab ich daheim. Die werfe ich jetzt auch gleich an und stelle sie in eine Ecke, in die Mia ungesehen gelangen kann.

Und es gibt positive Neuigkeiten: Irgendwann gestern bin ich dann ins Bett (ich war SO müde!), aber natürlich war ich unruhig und konnte nicht schlafen. Dann ein Geräusch! Und nochmal!!! Es raschelt - und dann höre ich Hörnchenpfötchen in der Voliere!!! Und: Ein Schmatzen. Jemand schleckte Babybrei-Nuss-Mischung. Mir sind wieder diverse Felsen vom Herz gefallen. So als wollte sie sagen: Na komm - ich zeig mich kurz, danke für das leckere Zeug hier und jetzt schlaf du mal. Das hab ich dann auch getan, wie ein Stein bis gerade eben.

Sie hat nicht alles von der Mischung genommen. Der Brei war ja erstmal ohne Medikamente (um zu schauen, ob sie den mag). Jetzt ich wechen mit dem Medikament angerührt und sehr viel weniger genommen. Hoffentlich isst sie alles auf.

Anhand der Geräusche kann ich auch eingrenzen, wo sie schläft. Es kommen zwei Häuser in Frage.

Ich halte euch auf dem Laufenden!!!

Das mit dem anderen TA hab ich vor:

Zitat

Eine Bekannte hatte lange Jahre Ratten und auch einen Hamster. Ich werde sie fragen, bei welchem TA in Kiel sie war. Dann werde ich mich an den wenden. Vielleicht kann er vorbeikommen. Falls ja, rufe ich direkt morgen bei "meinem" an und erkundige mich nach der genauen Diagnose und den Medikamenten, die Mia bekommen hat. Dann kann ich dem anderen TA die Infos geben. Falls das alles so klappt.

(Dass ich das zitiere, soll kein Vorwurf an dich sein, dass du es nicht gelesen hättest oder so! Nicht falsch verstehen. )

Diese Woche kommt sie auf gar keinen Fall mehr zum Tierarzt. Es klingt brutal, aber: Wenn sie mir hier zu Hause fast wegstirbt, dann lasse ich sie lieber hier in ihrer Umgebung sterben - der TA kann auch nichts machen. Sie würde vermutlich auf dem Weg zu ihm umkommen. Und das tu ich ihr nicht an.

Epic Win: Gerade war sie draußen und hat die ganze Brei-Mischung gegessen - und somit auch das Medikament komplett aufgenommen!