Baumstreifenhörnchen sind bei weitem nicht so pflegeleicht wie der Burunduk. Sie haben keine festen Stellen, wo sie ihr Geschäft verrichten und nach dem Einzug ist in kürzester Zeit der gesamte Käfig und vermutlich auch die Umgebung verwüstet und mit Urin markiert.

 

  Futternapf und Trinkgefäß

Die Trinkgefäße und Futternäpfe sollten jeden Tag gesäubert werden. Hierfür ist es ausreichend, sie mit warmen Wasser auszuwaschen und mit frischem Futter und Wasser zu versehen.

 

  Ausscheidungen

Baumstreifenhörnchen mit ihren AusscheidungenWie bereits oben schon erwähnt, haben Baumstreifenhörnchen keinen festen Platz für ihre Ausscheidungen. Sie lassen alles kommen, wo sie gerade gehen und stehen, was in einem relativ kurzen Zeitabschnitt auch zu riechen ist. Man kann versuchen dem ein bisschen entgegen zu wirken, indem man z.B. die Bretter der Voliere mit natürlichem Bienenwachs versiegelt. Somit erreicht man, dass der Urin nicht sofort in das Holz einzieht und hat die Möglichkeit, öfter mal mit Erfolg über die Bretter zu putzen.

 

Bei der Säuberung sollte man auf chemische Reinigungsmittel verzichten, denn die sind Gift für die Hörnchen.

 

  Schlafhäuschen

Ihre Schlafhäuschen halten Baumis eigentlich von selbst sauber, aber Kontrolle ist auch hier angebracht. Baumstreifenhörnchen bunkern im Normalfall kein Futter.Wenn die Hörnchen Freilauf haben, kann man mal einen Blick in die Häuschen werfen und die Nase reinstecken. Man weiß ja nie, ob die Kleinen vielleicht zu faul waren und ihr Geschäft im Häuschen verrichtet oder vielleicht nocht sogar doch Obst/Gemüse hinengetragen haben. Unsere Rabauken sieht man schonmal einen halben Apfel durch die Voliere zerren. Deshalb ist eine regelmäßige Kontrolle wirklich angebracht. Die Häuschen sollten nicht streng riechen, ist das aber trotzdem der Fall, sollte man sie austauschen.

 

  Inneneinrichtung / Äste / Einstreu

Die Kletteräste sollten jährlich öfter ausgewechselt werden. Im Frühjahr bieten sich Äste von z.B. Haselnuss-Sträuchern an, die frische Knospen besitzen. Diese werden von vielen Hörnchen nämlich gerne gefressen und die Tiere haben eine sinnvolle Beschäftigung im Käfig. Die Blätter werden manchmal zum Auspolstern des Häuschens genommen. Zudem sind die Äste vom Corylus avellana 'Contorta' (Korkenzieherhaselnuss) kletterfreundlich und schmücken die Voliere schön aus. Im Herbst kann man auch Zweige mit Nüssen dran in der Voliere platzieren, aber diese sollten möglichst reif sein (braune Schale, lassen sich leicht von der Ummantelung lösen). Warum man die Äste bei den Baumstreifenhörnchen häufiger wechselt als beim Burunduk liegt daran, dass die Baumis die Äste extrem benagen. Sie schälen die Rinde ab und knabbern einfach sehr viel, was dazu führt, dass die Äste bald "abgegrast" sind.

Baumstreifenhörnchen auf abgenutztem HolzstückJe nach Sorte des Einstreus, hält es mal länger und mal weniger lang. Benutzt man Buchenschrot oder Pellets oder Kleintierstreu als Einstreu, reicht es aus, die wie auch immer benutzten Plätze großzügig auszutauschen. Hat man aber im Käfig einen feuchten Boden angelegt (Erde, Kokoshumus etc.), muss man sicherstellen, dass die Schimmelbildung unterbunden wird und den Boden regelmäßig umschichten, damit er "gelüftet" ist.


Nicht benutztes Streu muss also eigentlich nicht ausgetauscht werden, aber wer sich wohler fühlt, einen kompletten Austausch vorzunehmen, der kann das natürlich gerne machen. Manche Halter verstreuen das nicht gefressene Futter als Beschäftigung auf dem Volierenboden, damit die Hörner eine sinnvolle Beschäftigung haben. Man muss hierbei natürlich erwähnen, dass Baumstreifenhörnchen sich ungern und selten am Boden aufhalten. Es ist also nicht zwangsläufig sinnvoll, das Futter auf dem Boden zu verstreuen. Hält man es so, ist es ratsam mindestens einmal jährlich das komplette Einstreu auszutauschen, um ranziges Futter zu entsorgen.

 

  Käfig / Gitter

Viele Menschen reinigen ihren Käfig mit dem bewährten Essigwasser. Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, da es eben gang und gäbe ist, diese Lösung als Putzmittel zu verwenden. Essig, eine wässrige Lösung der Essigsäure (enthält Acetate), wirkt keimtötend und ist in so gut wie jedem Haushalt immer vorhanden, weil es eben auch zum Kochen benutzt wird. Doch gibt es ein Problem, wenn man dieses "Putzmittel" im tierischen Bereich einsetzt, wo Volierengitter oder andere verzinkte Dinge im Spiel sind.

In wässriger Lösung reagiert Essigsäure als mittelstarke Säure. Unedle Metalle wie Magnesium, Calcium, Zink oder Eisen lösen sich in verdünnter Essigsäure unter Bildung wasserlöslicher Acetate und Freisetzung von Wasserstoff auf. Etwa 95 Prozent der Halter haben eine Voliere mit verzinktem Gitterdraht. Es gibt im Forum Erfahrungsberichte, die erzählen, dass die Hörner an einer Zinkvergiftung gestorben sind.

 

Die Essigsäure reagiert mit Zink gemäß:

Zn + 2 CH3-COOH → Zn(CH3-COO)2 + H2

 

Die Vermutung liegt also Nahe, dass es hierdurch zu Vergiftungen der Hörnchen kommt, die oft erst zu spät erkannt werden und die Tiere dann versterben.

Von den immer beliebter werdenden Aluminiumvolieren sind nur die Gitter, Nieten und Schrauben gefährdet, da Aluminium gegen Essigsäure widerstandsfähig ist. Man kann allerdings sowohl das Gitter als auch das Zubehör aus Edelstahl erwerben, um dieser Problematik aus dem Weg zu gehen.

Man sollte also vermeiden Essigwasser zur Reinigung der Voliere zu benutzen. Warmes Wasser ohne Reinigungsmittel reicht auch in den meisten Fällen vollkommen aus. Wer wirklich sicher gehen möchte, der kann auch eine Dampfente benutzen und den Käfig abdampfen.