Notfallambulanz
Hier werden ein paar Mittel oder Geräte aufgezeigt, die man für den Notfall zur Hand haben sollte, denn nicht immer ist der Arzt gleich um die Ecke oder in seiner Praxis direkt zu erreichen.
Die Anwendung dieser Medikamente oder Geräte ersetzen nicht den Besuch beim Tierarzt, sondern stabilisieren den Zustand lediglich kurzweilig oder verbessern ihn vielleicht sogar etwas!
Eine ärztliche Diagnose und Behandlung ist jedoch zwingend nötig.
Zu schnell kann vom Laien eine falsche Diagnose gestellt werden und die Situation verschlimmert sich und das Streifenhörnchen stirbt an den Folgen.
Deswegen sollte man auch nicht erst im Internet nach einer Lösung suchen und sich von "Hobbydoktoren" möglicherweise tödliche Tipps einholen, sondern sich direkt an den Fachmann, spich: hörnchenerfahrener Tierarzt wenden.
Erkältung
Wenn das Streifenhörnchen an Durchfall leidet oder eine Erkältung hat, werkelt man nicht lange selbst mit Hausmittelchen rum.
Auf schnellstem Wege ist der Tierarzt aufzusuchen!
Oft wird ein Antibiotikum verschrieben, welches schnell seine Wirkung zeigt und eine kräftigende Aufaubspritze verabreicht.
Mann kann dem Hörnchen unterstützend etwas frischen Kamillentee ins Wasser geben, denn dieser hilft bei der Genesung.
Rotlicht
Oft ist es so, dass Streifenhörnchen die Wärme suchen, wenn sie sich erkältet haben oder einfach krank sind.
Es ist immer hilfreich, wenn man eine Rotlichtlampe zu Hause hat und diese auf einen bestimmten Platz ausrichtet, damit das Streifenhörnchen weniger Energie dafür aufwenden muss, um die Körperwärme zu halten und mehr Energie für die Genesung zur Verfügung hat.
Man stellt die Lampe in einer Entfernung von ca. einem Meter zum Käfig auf. Es ist darauf zu achten, dass nur ein Teil des Käfigs bestrahlt wird und das Horn dem Licht und der Wärme auch ausweichen kann.
Natürlich ersetzt eine Rotlichtlampe keinen Tierarzt!
Eine verschleppte Erkältung schlägt schnell zu einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung um.
Wärmflasche
Achtung: Temperatur nicht zu heiß wählen!
Eine Mögliche Alternative zum Rotlicht stellt eine schlichte Wärmflasche dar. Sie kann in den Käfig gelegt werden und das Tier entscheidet, ob es die Möglichkeit wahrnehmen möchte oder nicht.
Ein Tierarztbesuch kommt immer ungelegen. Zur kalten Jahreszeit muss der Halter darauf achten, dass ein Tier aus der Innenhaltung nicht an die Außentemperaturen gewöhnt ist und den plötzlichen Temperaturwechsel möglicherweise schlecht verkraftet. Auch hier kann die Wärmflasche zum Einsatz kommen und in der Nähe der Transportbox platziert werden.
Octenisept
Octenisept ist ein Antiseptikum, welches der Desinfektion kleinerer Wunden verwendet werden kann. Man kann es als Lösung mit Spraykopf kaufen, was wohl die sinnvollste Möglichkeit bei der Behandlung eines Streifenhörnchens ist, denn man kann die Wunde aus kurzer Distanz besprühen, ohne das Hörnchen einfangen und festhalten zu müssen.
Bird Bene-Bac™
Bei einer gestörten Darmflora etwa durch eine Behandlung des Tieres mit Antibiotika kann dieses Mittel eine große Hilfe sein. Auch wenn das Tier wegen Parasiten behandelt wurde, kann dadurch Durchfall entstehen. Bird Bene-Bac™ ist ein Gel, welches Bakterienkulturen enthält, die dabei helfen den Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Entweder man verabreicht es mittels Einwegspritze direkt ins Mäulchen oder man reicht es zum Futter. Manches Tier wird es vielleicht sogar freiwillig von Finger schlecken.
Anwendungsgebiete (laut Hersteller):
- Anorexie (Appetitlosigkeit)
- Diarrhoe (Durchfall)
- nach chirurgischen Eingriffen am Magen-Darm-Trakt
- Zusatztherapie bei Infektionskrankheiten und Verletzungen
- Zusatztherapie bei Antibiotikumgabe
- während der Aufzucht
- bei Futterumstellung
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung (laut Hersteller):
- 0,1 g (= 1 erbsengroße Menge)
in Stresssituationen, bei Inappetenz, Futterumstellung, während und nach Antibiotikatherapie:
- 1 Dosis täglich für 5 - 10 Tage
bei Diarrhoe (Durchfall):
- 1 Dosis 1- bis 2-mal täglich bis einige Tage nach klinischer Besserung