Hallo Ihr lieben,
wir melden uns leider mit nicht so schönen Neuigkeiten.
Schnuppe schläft fast nur noch und hat sämtliche Aktivitäten auf ein Minimum reduziert. Ich glaube nicht, dass sie den Frühling noch erleben wird.
Wenn ich richtig gerechnet habe, ist sie schon über sieben Jahre alt und damit eine kleine Hörnchen-Oma.
Ihre Aktivität nimmt eigentlich schon seit geraumer Zeit stetig ab; sie hat auch im Sommer schon immer sehr viele Pausen eingelegt. Damit habe ich grundsätzlich kein Problem, aber man merkt auch, dass es ihr nicht gut geht. Sie sieht manchmal so strubbelig aus, auch in der Wärme.
Ich lasse sie den ganzen Tag auf ihrem Lieblingsplatz auf dem Sideboard liegen, wo sie es schön warm hat und lauter Leckereien in Reichweite sind. Erst hab ich es mit einem Heizstein versucht, mit dem konnte sie aber nix anfangen. Dann war eine UV-Lampe der Renner (Eigentor, denn ab da kam sie auch am Wochenende nicht mehr unter die warme Decke zu mir). Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die UV-Wärme doch nicht so ganz das Richtige war, denn obwohl der Abstand groß genug ist und sie sich aussuchen konnte, wie weit sie sich drunter legt, ist sie oft zum Abkühlen aufgestanden. Jetzt ist sie sehr einverstanden mit einer Wärmflasche von unten und einer Heizlampe von oben.
Fressen tut sie eigentlich gut, sie nimmt vieles, was ich ihr anbiete und köttelt ganz normal. Parasiten sind auch keine mehr da, das habe ich mehrmals untersuchen lassen. Allerdings sind immer noch zu viele unverdaute Stückchen in den Kötteln, wie schon im Sommer. Sie hat auch abgenommen und wiegt nur noch 70g (als ich sie bekam waren es 80g, sie ist eine zierliche kleine Dame). Dass sie sich überhaupt hat hochnehmen und wiegen lassen, ist schon kein gutes Zeichen. Die Briefwaage habe ich schon lange, aber sie war immer viel zu schnell.
Mir ist noch aufgefallen, dass sie vermehrt Chinchillasand frisst und manchmal an einem Mineralienstein leckt, der auch auf dem Sideboard liegt. Meine TÄ meint, dass das Mineralienmangel sein wird, welcher wiederum auf ein Leberproblem hindeutet.
Jetzt bekommt sie jeden Tag drei Tropfen einer Mischung aus Hepar-, Ubichinon- und Coenzyme-compositum, was für Leber, Darm und die Verdauung allgemein sehr gut sein soll. Eigentlich sind das Mittel zur Injektion, man kann es aber auch übers Futter geben. Es schmeckt nach nix und Schnuppe kriegt es jetzt abwechselnd in Marzipanrohmasse, mit Babymilchpulver verrührt, in Obst, oder was mir sonst noch so einfällt.
Zusätzlich hat mir meine TÄ noch Luvos Heilerde empfohlen, da sind alle möglichen Mineralstoffe drin. Schnuppe nimmt jetzt beides ganz gern.
Ich mache mir schon länger Sorgen um die Süße. Dass sie Crataegus D6-Globuli für die Stärkung des Herzens bekommt, hatte ich ja früher schon geschrieben. Wenn es wirklich das Herz ist, kann man nicht wirklich mehr tun, sagt meine TÄ. Hörnchen sind einfach zu klein, um die Medikamente richtig zu dosieren, geschweige denn eine vernünftige Diagnose zu stellen.
Schmerzen scheint sie keine zu haben. Jedenfalls sieht sie anders aus als damals mit den Bauchschmerzen wegen der Oxyuren. Ein Schmerzmittel prophylaktisch zu geben sei wegen ihres Allgemeinzustandes auch keine gute Idee, sagte die TÄ. Die Medikamente wären eine zu große Belastung für die Nieren.
Ich erwarte nicht, dass sie wieder gesund wird. Ich möchte es ihr aber so schön und gemütlich wie möglich machen. In der Natur wäre sie schon lange nicht mehr da; mit dem grauen Star und ihrer Müdigkeit wäre sie nicht weit gekommen. Insofern bin ich zwar sehr traurig, freue mich aber auch über die Möglichkeit, ihr bis zum Schluss ein warmes und sicheres Zuhause zu geben.
Traurige Grüße aus Hamburg
olivia & Schnuppe