Servus Chibi!
Hey, da hast du meinen Beitrag ja ordentlich zerpflückt. Na macht ja nichts, hier gibt es dazu Antworten:
1.) Gut so, es gibt verschiedene Meinungen und Tipps. So können die Hörnchenhalter aus mehreren Wegen den aussuchen, der am ehesten zu den Beobachtungen und zum Charakter ihrer Tiere passt. Denn wie bei jedem Lebewesen muss man individuell handeln.
2.) Die Hörnchenmama ist ganz super mit ihren 6 Jungen umgegangen - inzwischen sind sie schon aus dem Nest und wuseln gut genährt und von Mama gut umsorgt in der Voliere (bereits in der ganzen Gruppe) herum. Die Baumihalterin hat wunderbar und verantwortungsvoll gehandelt, denn als die Baumimutter ihren 1. Wurf so gestresst hatte und nicht gut ausging, hat sie eben das Männchen kastrieren lassen um ihre Tiere, die ansich eine super Gruppe sind, nicht trennen zu müssen. Die Natur war nur schneller als der Termin zur Kastration.
3) Du hast zwar etwas von mir zitiert, jedoch einen Wichtigen Teil nicht dabeigelassen. Nämlich dass die Kastration ein Option bei folgenden Gründen wäre:
-eben durch Schwierigkeiten bei Geburt oder Aufzucht wie bei Pkt. 2 oder
-durch nicht so gesunde Tiere - wie man sich eigentlich erhofft hätte - bekommen hat und deshalb keine Zucht/Vermehrung verantworten will
Ich meinte damit nicht, dass automatisch so eine Gruppe aufgebaut werden sollte obwohl ich sie auch nicht verdonnere.
Übrigens, in der Natur gibt es auch keine reine Weibchen- oder Männchen-WG sondern Familiengruppen - somit wären diese Haltungen auch nicht richtig. Und diese Meinung vertrete ich obwohl ich seit längerer Zeit eine Männergruppe halte.
4.) Nüchtern - hier gehen wirklich die Meinungen auseinander. Von den Eingriffen, von denen ich weiß, haben die TÄ dies gewollt und die Tiere haben es gut vertragen. Gott sei Dank sind die Baumis nicht so ganz empfindlich wie bei den Meerschweinchen, die ständig etwas in sich "hineinstopfen" müssen. Die Tiere bekamen danach gleich normales Futter und Wasser und haben es gut vertragen.
So wie du interessiere ich mich auch sehr für die Tiere und wäge die verschiedenen Meinungen ab. Klar, dass jeder TA seine eigene Vorgangsweise hat. Jedoch konnte ich auch aus den diversesten Berichten und auch Gesprächen mit Tierärzten herausfinden, dass gespritzte Narkosen oder andere gespritzte Medikamente wesentlich schwerer für die Tiere zu verkraften waren als andere Möglichkeiten.
Die verklebte Wunde hat sich als sehr gut erwiesen (kurze Vertiefung: im Inneren mit auflösender Naht und die äußere Wunde verklebt) da so keine Nachbehandlung zwingend ist und somit das Tier nicht nochmal Stress ausgesetzt ist. Eine äußere Naht irritiert die Tiere möglicherweise mehr und somit ist die Gefahr, dass sie drangehen größer.
Ich habe die Vorgangsweise einer Kastration deshalb so beschrieben, weil sie in den mir bekannten Fällen ohne Zwischenfälle verlaufen sind. Zusätzlich wird dieses Thema sehr selten angeschnitten und daher kann man sich meist nicht viel darunter vorstellen. Vielleicht kann dies aber einen Schranken lösen, wenn Baumihalter in Situationen kommen, wo diese Option eher hilfreich wäre als Weibchen oder zukünftige Junge zu gefährden. Ich kenne eure Regeln, dass nicht über Zucht usw. geschrieben wird, weil ihr die "Vermehrungen" durch nicht gut überlegte Paarhaltung nicht forcieren wollt. Ich weiß aber auch, dass es einige Züchter gibt, die gerade Pärchen aufdrängen (selbst so passiert). Dann sollte man wenigstens, wenn man nach einiger Zeit daraufkommt, dass es nicht ganz richtig ist, eine Lösung bekommen ohne dass man eines seiner heiß geliebten Mitbewohner hergeben muss.
Ich wünsche noch einen schönen Abend
Birgit