Beiträge von Chibi

Ich hab schon von einigen Fällen gelesen, wenn es auch meist um die Prozedur an sich ging (also OP- und Risikoaspekte) und weniger um das Verhalten danach. Meistens wird kastriert, um die Männchen ohne Vermehrung dann weiter zusammen mit Weibchen halten zu können. Mögliche Gründe für so eine Situation sind da ein versehentliches oder unüberlegtes Anschaffen einer gemischten Gruppe und die Beendigung einer Zucht.

Ich weiß nicht, wie groß hier der Erfahrungsschatz mit kastrierten Baumis ist... aber bei allen möglichen anderen Tierarten, von Rindern über Pferde, Hunde, Kaninchen zu Ratten ändert sich das Verhalten im Allgemeinen nach der Kastration, sobald der Hormonspiegel umgestellt ist. Warum sollten Baumis da die krasse Ausnahme sein? Ein Kastrat ist nunmal kein vollwertiges Männchen mehr. Der sexuelle Drang lässt nach (bei meinen Kastraten im Rattenrudel war das nach ein paar Monaten kein Thema mehr) bzw. der Verkehr ist teilweise auch gar nicht mehr möglich.
Und wo bei der einen Variante vielleicht die Mädels in Hinblick auf Paarung ein Stressfaktor wären (wobei die meisten Männer sich sicher Schlimmeres als fünf aufreizende Damen um sich herum vorstellen können), so sind es in der anderen die Jungs, die vielleicht nicht wissen, was sie von dem Kastraten halten sollen und ihm ggf. extra zusetzen.

Vielleicht ist eins der Probleme die Art der Zusammenführung... Bei Ratzen wird ja immer gewarnt, zu integrierende Parteien in Sicht-, Hör- oder Riechweite zu lassen. Es kann bei gewissen Charakteren einfach problematisch sein, sich zu bemerken, aber die Probleme nicht klären zu können. Natürlich mag es in seltenen Fällen möglich sein, dass zwei Persönlichkeiten aufeinandertreffen (oder sich bei Brüdern vielleicht so entwickeln), dass sie gar nicht klar kommen. Aber oft hilft eine Deeskalation mit kurzen Treffen, einem neutral riechenden und sehr großen gemeinsamen Käfig und vor allem neben den räumlichen auch soziale Ausweichmöglichkeiten. Zwei Tiere sind ja auch kein Rudel und gerade hier ist das Risiko groß, dass es zu Zoff kommt.

Wenn nun alle Stränge reißen bzw. die eigenen Möglichkeiten als erschöpft angesehen werden, mag eine Vermittlung angebracht sein - wobei ich es bei dem Kastraten nicht auf Männergruppen beschränken würde.

Zitat von zitrone

Hm ... Ein Mann bleibt ein Mann ... ob kastriert oder unkastriert.
Es wird den Mädls in der Paarungszeit trotzdem nach jagen und das ist für beide Parteien Stress ...
Ich würde sie nur in eine Mannergruppe geben.
(Und nur falls das nicht funktioniert, zu Weibchen geben ...)

Da der Hormonspiegel nach der Kastration sinkt, ändert sich auch das Verhalten. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, das wird mehr eine Frage von Monaten sein. Solange aber eine sichere Kastrationsquarantäne (vielleicht 6 Wochen) eingehalten wird, da Kastraten noch eine Weile zeugungsfähig sind, sehe ich keinen Grund, den Kleinen nicht in ein Mädelsrudel zu geben. Im Gegenteil, wahrscheinlich gibt es da weniger Stress als mit anderen dominanten Männchen.

Wenn du Lebendfallen hast, stellst du sie am besten gleich auf. Du kannst es mit verschiedenen Ködern probieren, z. B. Nüsse, Mais, Obst, Kekse, Erdnussbutter... Hauptsache, das Streifi ist erstmal drin. Sollte die Klappe komplett schließen, wäre es gut, wenn du das untere Ende der Klappe ein bisschen hochbiegst, damit der Schwanz nicht eingeklemmt wird. Idealerweise guckst du ein paar Mal am Tag rüber, ob das Horn reingegangen ist. Oder ggf. andere Tiere, die du wieder freilassen solltest.
Währenddessen kannst du schonmal beim örtlichen Tierheim anrufen, wo du das Hörnchen hinbringen kannst, sobald es in die Falle gegangen ist. Vielleicht können sie dich auch beim Einfangen unterstützen, leiten die Fundmeldung weiter und wissen von einer Pflegestelle.

Daumen sind gedrückt, dass alles klappt.

Absolut süß, der Kleine! Und ein schönes Fell hat er... (und so ein niedlich abgegrenztes weißes Bäuchlein).

Keine Panik, niemand will Haustiere töten. Bereits letztes Jahr hieß es in der Verordnung:

Zitat von Chibi

Für Heimtierhalter hätte ein Auftauchen der gehaltenen Tierart in der Liste aber nicht zur Folge, dass ihre Tiere getötet werden wie oben behauptet. In Artikel 31 gibt es für nichtgewerbliche Heimtierhalter eine Übergangsbestimmung, damit sie ihre Haustiere bis zu derem natürlichen Lebensende behalten dürfen. Bedingung ist, dass die Tiere bereits vor der Aufnahme in die Unionsliste gehalten wurden, sie nicht die Möglichkeit haben zu entkommen und nicht mit ihnen vermehrt wird. Ansonsten können Einrichtungen der Mitgliedsstaaten die Tiere übernehmen.

Trotzdem bleibt natürlich die Hoffnung, dass Streifis endlich von der Liste gestrichen werden, damit wir unser Hobby weiter mit ruhigem Gewissen verfolgen können.

Schön, dass es so gut läuft und der kleine Patient so artig ist. Dann drücken wir die Daumen, dass es weiter schnell bergauf geht und Mogli schon bald wieder herumtollt.

Schön, dass er die Medis brav nimmt (was sind es denn eigentlich für welche?).

Klar ist der Aufenthalt im Krankenkäfig nicht lange, aber die Belüftung würde ich trotzdem nicht außer Acht lassen. Gerade, wenn es sich bei einer Neuanschaffung so simpel vermeiden lässt, kann man doch einfach solche Nachteile umgehen. Ansonsten finde ich 50x28x32 cm³ noch ziemlich klein, aber im Vergleich natürlich ne Verbesserung. Teilweise gibt es auch etwas größere Hamsterkäfige in den Kleinanzeigen, hier z. B. Für ne große Tür wäre wiederum ein Kaninchenkäfig ganz praktisch, wie sowas.

Edit: Ist in den nächsten Tagen eigentlich nochmal ein Tierarztbesuch geplant? Steht Fädenziehen an oder so?

Erstmal gut, dass die OP überstanden ist. Mich würde es auch total interessieren, was genau gemacht wurde (Bilder wären natürlich echt super ).
Ansonsten: Den Krankenkäfig brauchst du nicht mit Plexiglas zu verkleiden. Zum einen kann das Horn sich so zumindest mal mithilfe des Gitters aufrichten und ranhängen, zum anderen ist Plexiglas schlecht für die Belüftung. Aber wie Fips schon geschrieben hat, kannst du ein Tuch um den Käfig legen (ein bisschen Zeitung geht auch) - das schützt vor Zugluft, ohne das der Luftaustausch zu sehr beeinträchtigt ist. Sowas wird auch gerne reingezogen und geschreddert (Beschäftigung und Frustabbau), wenn es den Insassen wieder etwas besser geht...

Ansonsten würde ich an deiner Stelle wirklich nochmal bei Ebay(-Kleinanzeigen) etc. rumschauen... fast überall haben Leute alte Käfige anzubieten. Kaninchenkäfige gehen auch; sie sollten dann nur mit Extra-Drahtgitter umwickelt werden (hab ich seinerzeit auch gemacht und ging absolut fix und problemlos). Wenn du einen neuen Käfig kaufst, ist das nur teuer und generiert Absatz für Firmen, die solche Hamsterknäste tatsächlich für eine dauerhafte Unterbringung der Tiere vermarkten und nicht etwa als Krankenkäfig.

Was bekommt der Kleine denn für Tropfen und Tabletten? AB und Schmerzmittel? Wenn Antibiotikum im Spiel ist, sollte es immer ziemlich regelmäßig gegeben werden (+- wenige Stunden). Ansonsten ist es gut, wenn du Mogli schlafen lässt... ist ja auch wichtig für die Genesung.

Natürlich sind unsere Daumen gedrückt, dass der Kleine bald wieder auf den Beinen ist!

Geschickt gemacht mit der Stange!
Dann Glückwunsch zum gelungenen Umzug!

Wenn ihr nach weiteren medikamentösen Möglichkeiten sucht: Ein effektiveres Schmerzmittel als Metacam wäre einen Versuch wert. Das würde etwas bringen, wenn das Verhalten durch Schmerzen ausgelöst wird. Und vielleicht Vitamin B zur Nervenregeneration, falls ein Nerv geschädigt wurde und es nun zu Taubheit und Missempfindungen kommt.
Ihr könntet auch nochmal röntgen um zu sehen, wie sich der Bruch entwickelt hat und ob er überhaupt gut zusammengewachsen ist.

Ansonsten ist so ein Beschäftigungsprogramm schon gut, um die Kleine möglichst abzulenken. Du kannst es mit immer neuen Sachen versuchen: Knibbelspiele, neue Einrichtungsgegenstände, immer wieder neue Äste (ist spannend, super Nagematerial und billig ), eine öfters erneuerte Buddelkiste... Das wird das Beinknabbern sicher nicht ganz verhindern, aber hoffentlich eher uninteressant machen. Ich drücke euch die Daumen.

Es ist sicher am Anfang erst mal ein ganz schöner Schock und eine Umstellung für euch... Jedoch kommen viele Tiere ganz gut damit zurecht, da sie viele andere Möglichkeiten zur Orientierung haben - einen guten Gehör- und Geruchssinn und Tasthaare. Deine Kleine kann dich sicher gut erschnuppern und auch deine Stimme wahrnehmen (ob sie dich trotzdem ignoriert, ist eine andere Frage ). Wenn du jetzt also die Käfigeinrichtung so angepasst hast, dass sie überall hinkommt und nicht tief fallen kann, solltest du alles so lassen und nichts mehr weiter ändern.

Wir hatten mal eine blinde Ratte (schon so bekommen), bei der man es aber kaum merkte. Man musste sie halt ansprechen, um sie nicht zu erschrecken, aber ansonsten war alles ganz normal. Benni ist auch ohne Augenlicht alt geworden.
Und in der HV gab es das fantastisch-rüstige Puschelinchen, das stolze 12 Jahre wurde und das letzte Jahr blind war, damit aber ebenfalls gut zurechtkam.

Also, auch blind kann es einem Tier sehr gut gehen, wenn man ein paar grundlegende Sachen beachtet.
Sollte deiner Schnuppe zusätzlich die Wärme zu schaffen machen, kannst du z. B. feuchte Waschlappen zum Draufkuscheln oder kühle Snacks anbieten... die alte Dame halt rundum verwöhnen, aber das machst du ja schon.

Toll, dass du dich so schnell mit einem so ausführlichen, lieben Text an das Tierheim gewendet hast. Hoffentlich kommt das schnell beim Verantwortlichen an und die Süße wird schließlich in eine nette Weibergruppe vermittelt.

Angaben zum Tier (* Pflichtangaben):

*Art / Gattung: Chinesisches Baumstreifenhörnchen

*Farbschlag: natur

*Alter (zumindest geschätzt): ?

*Geschlecht: weiblich

*Preisvorstellung: im Tierheim nachfragen

Bezugsquelle (Züchter/Zoogeschäft...):

Charakter (zahm/nicht zahm): Macht einen aufgeweckten Eindruck, siehe Video.

*Haltung (aktuell) innen oder außen: innen

*Mit oder ohne Käfig: ohne

*Abgabegrund: momentan im Tierheim

Bild (wenn vorhanden): Video

*Standort: Tierheim Nürnberg, Stadenstr. 90, 90491 Nürnberg

Transport:

Kontaktdaten:

*E-Mail-Adresse: -

Telefonnummer: 0911 919 890 erreichbar Mo bis Fr 8 - 12 Uhr und 13 - 17 Uhr

Öffnungszeiten

Im Tierheim Nürnberg sitzt scheinbar ein Baumi. Leider gibt es keine Textinfos auf der Website, aber die Präsidentin des Tierschutzvereins Nürnberg-Furth und Umgebung e. V. stellt in einem "Für alle Felle"-Video die kleine Hörnchendame vor. Leider wird das Baumi dabei als Streifi bezeichnet und deshalb falsch darauf hingewiesen, dass es einzeln gehalten werden sollte. Ich wollte deswegen schon dort anrufen, aber das Telefon ist zurzeit nicht besetzt (Zeiten s. o.).
Eventuell vermisst jemand hier aus dem Forum ein Baumi oder hätte noch Platz in seinem Rudel für diese süße Dame... Sie macht wirklich einen guten Eindruck - statt sich ängstlich im hintersten Eck zu verkriechen, wie es manche vielleicht tun würden, hängt sie teilweise auch vorn am Käfig und fiept aufgeregt.

Die Proceedings der Royl Society vom März enthalten einen interessanten Artikel über Präriehunde: Prairie dogs increase fitness by killing interspecific competitors, John L. Hoogland, Charles R. Brown, 23.03.2016.
In einer Studie wurden über 6 Jahre Weißschwanz-Präriehunde in Colorado beobachtet. Dabei fiel auf, dass 47 von ihnen Wyoming-Ziesel töteten (nicht zum Fressen). Scheinbar töteten sogar 30 % der weiblichen Präriehunde im Laufe ihres Lebens die kleinen Konkurrenten, wobei sie im Vergleich mit den anderen Weibchen "fitter" waren (also bessere Überlebens- und Vermehrungsraten hatten). Beweisfotos gibt es auch, aber Achtung, die sind nichts für Zartbesaitete.

Eine Wärmelampe gibt in erster Linie IR-Strahlung ab, nicht UV. Es kommt also drauf an, was du möchtest - wenn es kuschelig warm sein soll, ist eine Rotlichtlampe das Richtige. So eine haben viele im Forum, um das Horn vor allem im Krankheitsfall vorm Auskühlen zu schützen. Gegen Vitamin-D-Mangel bei Baumis hilft eine UV-Beleuchtung. Bei Streifis, die in vergleichsweise nordischen Regionen vorkommen, scheint das aber nicht nötig zu sein.

Schön, dass es Pepper wieder besser geht. Die Kleine ist sicher bald wieder ganz die Alte.

Übrigens, wenn der Tierarzt einen guten Eindruck gemacht hat, wäre es supi, wenn du seinen Eintrag in unserer Tierarztliste ergänzt. Auch wenn er schon drin steht, geben mehr Rückmeldungen ja ein differenzierteres Bild.

Wenn das mit dem TA abgesprochen ist, wird er dich sicher in Sachen Dosierung beraten können. Wie schon gesagt wurde, gibt es X Beiträge im Forum zu diesem (Streit-)Thema, da manche meinen, gute Erfahrungen damit gemacht zu haben, aber ein Nutzen nicht belegt ist und Heel auch eine Firma mit speziellem *räusper* Ruf ist. Wirklich hilfst du deinem Hörnchen vor allem, wenn du ihm weiter ordentliche Medikamente gibst (wenn du den EIndruck hast, dass er Schmerzen hat, frag mal deinen TA nach einem effektiven Schmerzmittel), ihn aufmerksam beobachtest und verwöhnst und das mit dem neuen Käfig auch nochmal überdenkst.

Der klingt mit 0,5 m Höhe echt zu klein, Kletterbehinderung hin oder her. Hörnchen sitzen von Natur aus gerne mal oben. Teilweise wird bei anderen Tierarten, bei denen das ähnlich ist, empfohlen, den Käfig lieber hochzustellen. Das würde aber in eurem Fall wiederum in Probleme beim Auslauf münden. Queens ist ja noch nicht so alt und auf lange Zeit betrachtet sollte der Freigang für ihn unkompliziert möglich gemacht werden. Natürlich wird der Kleine sich mehr in der Fläche bewegen, wenn das Problem bestehen bleibt. Aber du könntest in einen etwas höheren Käfig durchaus große Ebenen und Hängematten etc. einziehen und mit Rampen verbinden. Wenn er es möchte, wären dann zumindest noch ein paar Ausgucke erreichbar.

Immerhin ist es gut, dass sie futtert und sich wohl ordentlich putzt, wenn ihr Fell gepflegt aussieht. Gerade Letzteres ist nicht selbstverständlich, wenn die Kleinen die Beine nicht richtig koordinieren bzw. nutzen können. Es wäre natürlich schön, wenn sie mehr von ihrer Etage herunterkommt. Flach verlaufende Rampen sind da echt eine gut Möglichkeit, am besten mit Teppich beklebt oder stoffumwickelt.

Röllchen klingen eher nach zuviel Speck als einer Gebärmuttergeschichte, wo sich die Haut ziemlich spannt, Aber wenn man das auf diesen Bildern nicht sieht und es dir extrem merkwürdig und kritisch vorkommt, solltest du noch mal einen Tierarzt hinzuziehen. Die eine TÄ war ja überzeugt, etwas ertastet zu haben... ein Ultraschall kann das bestätigen oder die Zweifel ausräumen. Und letzteres wäre ja schön.