Hallo ihr Lieben,
bevor Paulchen einzog, habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, ob ich ihm überhaupt gerecht werden könnte. Nur ist das in der Theorie immer ein wenig anders, als in der Praxis.
Jeden Morgen nach dem Aufstehen, bekommt Paulchen frisches Obst, Wasser, Futter und 1 oder 2 "Guten-Morgen-Mehlwürmer". (Bis auf 2 Tage in der Woche - da gibt es gar keine Mehlwürmer).
Ich quatsche morgens mit ihm, sitze ein wenig an seiner Voliere und bilde mir ein, er versteht mich.
Da wir unterschiedliche Dienstzeiten haben, fange ich mit der Arbeit immer zwischen 8 und 9.30 Uhr an. Entsprechend geht mein Dienst meistens bis 18 Uhr, phasenweise saß ich aber auch schon von 7 - 23 Uhr im Büro. Überstunden habe ich bisher immer sehr viele gemacht, seit Paulchen da ist, versuche ich nur das Nötigste zu arbeiten. Danach brauche ich eine halbe bis dreiviertel Stunde nach Hause. Ich bin also manchmal um 17 Uhr zu Hause, manchmal um 18.45 Uhr.
Wenn ich in der Arbeit bin, habe ich meist ein wahnsinns schlechtes Gewissen dem Kleinen gegenüber, weil er den ganzen Tag in der Voliere eingesperrt ist und nur durch die Gegend springt. Auslauf bekommt er jeden Tag - je nachdem wie er drauf ist. Ich warte immer, bis er von selbst in die Voliere geht, oder in seinen Schlafsack, der am Kratzbaum hängt. Wenn er sich dort verkriecht, weiß ich, dass er schlafen will.
Somit hat er also jeden Tag 1-3 Std Auslauf, je nachdem wie fit er ist und wie spät ich Heim komme.
Nun frage ich mich: reicht das???
Seine Voliere ist nicht die Allergrößte, hier ist der Plan, eine größere anzuschaffen, Sie hat die Maße 1 m x 0,65 m x 1,9 m. Er hat viele Häuschen und Zeug, mit dem er sich beschäftigen kann. Nur ist der Kleine von der Sorte "Ich schau mir das eine Sekunde an und dann interessiert es mich nicht mehr". Eierkarton mit Futter versehen - 1 Sek. interessant. Korkröhren, Brücken, Grasnester - bäh. Kleiner Jutebeutel mit verstecktem Futter - nee, danke. Egal, was ich ihm gebe, es scheint ihn ungefähr 5 Sek. zu interessieren und dann ist's rum. Die Buddelkiste stand ihm anfangs nur beim Auslauf zur Verfügung, da fand er sie super. Seit sie in der Voliere steht, ist sie nur semi-interessant. Seinen Kratzbaum findet er ganz toll beim Auslauf.
Ich habe das Gefühl, dass der Kleine immer nur das toll findet, was gefährlich oder für ihn einfach nicht gut ist.
Macht ihr euch auch solche Gedanken? Irgendwie kann ich das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, dass er den ganzen Tag in der Voliere hockt und wartet, bis ich zu Hause bin.
An Wochenenden springt er ganztags rum, oder mehrmals täglich. (Morgens 2h, mittags 2h und abends 1-2h). Je nachdem, was ich noch zu tun habe, denn unbeaufsichtigt rumspringen is nich.
Mache ich mir zu viele Sorgen? Sind sie berechtigt? Mache ich etwas falsch?
Würde mich sehr über eure Meinungen und Erfahrungen freuen...