gesunder Kot

Schau mal hier

Hallo Sinalla

ich lass jetzt mal alle Kalauer, die mir so gerade durch den Kopf schießen, denn ich gehe mal davon aus, dass Du dieses Thema ernst meinst.

Streifenhörnchenkot ist nicht anders als bei vielen anderen Kleintieren.
Er ist braun bis schwarz und kann von kleinen Kügelchen ( sehr fest ) bis zu kleinen Würstchen verschiedene Formen und Konsistenzen haben.
Sogar Farbabweichungen sind normal, wenn das Hörnchen z.Bsp. den Blaubeeren im Übermaß zusagte o.ä..
Wenn das Hörnchen immer nur ins Einstreu macht, oder seinen Kot verbuddelt, sieht man ihn aber nicht immer und muss dann eben davon ausgehen, dass schon alles ok sein wird.
Es ist, bei Streifenhörnchen wichtiger und einfacher auf das Verhalten des Tieres selbst zu achten, weil man sonst bei manchen gestreiften Geheimniskrämern über nahezu dedektivische Fähigen verfügen muss.
Ein Streifenhörnchen hält man ja nicht in einem kleinen Käfig, der täglich oder wöchentlich komplett gereinigt wird, wie es bei anderen Tierarten üblich ist.
Die meisten Hörnchen haben eine Ecke oder einen festen Platz, wo sie hingehen, und diese Toiletten reinigt man natürlich regelmäßig, aber es geht eben auch viel in den Unmengen von Einstreu, Buddelerde .. "verloren".

Kurz: Beobachte Dein Tier und Du wirst schnell sehen, wie es sich verhält, wenn alles ok ist.

Allgemein bekommen Streifenhörnchen als Allesfresser ihren Stoffwechsel sehr gut selbst in den Griff, wenn man ihnen Zugang zu ihrem vollen Nahrungsspektrum gewährleistet.
Ihre Verdauung funktioniert auch unabhängig von der direkten Nahrungszufuhr, nicht wie bei Kaninchen an diese gekoppelt.

Gefährlich wird es, wenn Streifenhörnchen Durchfall haben, denn so kleine Tiere können schnell austrocknen.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meiner Antwort ein wenig die Sorgen nehmen. Ansonsten gilt, wie bei jedem Tier, akute oder extreme Abweichungen sind immer ein Alarmzeichen.

Zitat von Sinailla

Ich möchte mit meinem Streifi ja gleich zum Tierarzt oder ihm helfen wenn ich die kleinsten Anzeichen sehe das es ihm nicht gut geht [...] Deine Antwort hat mich sehr beruhigt und sorgen genommen, jetzt weiß ich das ich ihn nicht gleich einpacken und zum Tierarzt bringen muss, sondern erstmal ganz ruhig bleiben und beobachten sollte.

Ich finde auch, Fips hat es gut rübergebracht, dass man nicht wegen jeder Form- und Farbveränderung des Kots gleich panisch zum Tierarzt muss.
Das normale Aussehen kann da schon sehr variieren ganz ohne eine krankhafte Ursachen.

Zitat von Sinailla

Da es mein erstes Streifenhörnchen wird, möchte ich mich auch vorher schon informieren, nicht nur in Sachen Haltung, Ernährung sondern auch im Notfall, Krankheiten etc. eventuell eine kleine Notfall Apotheke anlegen. Schliesslich ist es auch nur ein kleines Tierchen und hält nicht so viel aus wie ein Kaninchen. Ich hab mich hier auch schon belesen in Sachen Meidikamente die vom TA gegeben wurde aber die fürs Hörnchen eigentlich tötlich sein kann bzw. nicht geeignet sind.

Streifis sind schon zäh und halten relativ gesehen auch recht viel aus - das hat nix mit der Größe zu tun. Man denke nur an Schaben, das sind auch kleine Tiere.
Problematisch wird dann beim Tierarzt eher weniger die Art der Medikamente, von denen (glücklicherweise) nur selten ein falsches gewählt wird (bei Bedenken hilft z. B vetpharmsehr gut weiter). Eher werden gewisse Behandlungen gar nicht versucht, weil ein Tierarzt z. B. eine medikamentöse Behandlung eines Herzproblems bei Nagern lächerlich findet oder sich aus irgendeinem Grund nicht vorstellen kann, und am ehesten hakt es beim Handling. Blutabnehmen, Festhalten, Zähneschneiden, OPs und die folgende Wundbehandlung (...), sowie viele Untersuchungen vom Herzabhören, ins Ohr gucken bis zum Augenhintergrund kontrollieren usw. sind beim zierlichen Streifi dann doch etwas schwieriger. Also ist ein wichtiger Schritt, den man als Hörnchensklave definitiv vor einem möglichen Notfall unternehmen kann, sich die Nummer eines nagerkompetenten Tierarztes (am besten mit Ausweichnummer, die nachts und an Wochenenden Bereitschaft hat) ins Telefon zu speichern. Es kann dauern, einen zu finden, also sollte man mal nach Empfehlungen im Netz gucken und sich vorsorglich hinters Telefon klemmen.

Danach ist eine "Notfallapotheke" eine gute Option, aber eigentlich eher als Hausapotheke als für dringende Notfälle. Dazu finden sich in der HV auch schon einige Threads; nochmal kurz zusammengefasst: Es ist nicht verkehrt, bereits ein Päppelmittel (z. B. Critical Care), ein probiotisches Mittel (z. B. Bird Bene Bac), ein Desinfektionsmittel für Flächen (Alkohol) und eins für Haut (Octenisept) parat zu haben. Auch Tees (z. B. Kamille) und Babybreipulver kann man vorsorglich kaufen. Dazu an Geräten und Verbrauchsmitteln sind beispielsweise eine Rotlichtlampe, eine Wärmeflasche, Wattestäbchen, Binden und Pflasterklebeband zu empfehlen (hat man meist schon in der "Menschenhausapotheke" da). Eine Transportbox/-käfig oder ein entsprechend gebautes Häuschen für den Weg zum Tierarzt sollte vorhanden sein. Auch ein Krankenkäfig ist sinnvoll (einfach ein kleiner Käfig, z. B. handelsübliche einstöckige Hamster- oder Rattengitterkäfige), der bei Bedarf mit Küchentüchern und gewaschenen Fleecedecken/Handtüchern etc. gepolstert wird.