Natürlich ist keine Ferndiagnose möglich, und ich hoffe auch nicht darauf sie zu
erhalten. Aber um mich mit dem Verlust auseinandersetzen zu können, und
mögliche Fehler in der Zukunft zu vermeiden, wollte ich unsere Geschichte mit
Euch teilen und nach Eurer Meinungen fragen.
Wir haben Fumi vor 6 Tagen aus der Tierhandlung abgeholt. Sie war ein weißes
Streifenhörnchen, fast 3 Jahre alt. Ihren Bruder habe ich vor einem Jahr
gekauft, und mir schreckliche Gewissensbisse deswegen gemacht, dass ich nicht
beide Tiere aus den nicht allzu guten Verhältnissen heraushelfen konnte. Nach langer
Suche habe ich endlich einen Freund gefunden, der bereit war dem zurückgebliebenen
Schwesterchen ein warmes und artgerechtes Zuhause zu bieten.
Im Transportkäfig war sie ungewöhnlich ruhig, und von unserer Gegenwart überhaupt
nicht eingeschüchtert. Sie nahm die
Voliere an, erkundete sie schnell, und legte sich in das unterste Häuschen.
Anfangs gluckste sie noch fröhlich vor sich hin, kam aber kaum heraus. Einige
Male am Tag fraß sie frisches Obst und Gemüse: sie aß gut und regelmäßig; nach
dem eigenartigen Pressfutter in der Tierhandlung hatte sie endlich richtige
Körnchen und Früchte bekommen.
Wir dachten auch nicht viel darüber nach, dass sie die meiste Zeit mit schlafen
verbracht hat, es schien nur logisch, dass sie nach den 28 Grad des Geschäfts
auf die 20 Grad im Haus meines Freundes mit einem Rückzug in den „Winterschlaf “
reagierte. Dass hat schließlich ihr Bruder bei mir Zuhause vor einem Jahr auch
gemacht. Sie kletterte etwas unsicher auf den Ästen herum, wieder nahmen wir aber
an, dass sie sich nur von ihrem kaum 40x40x50 Cm Käfig (in dem sie ja fast 3
Jahre in der Zoohandlung verbracht hat) an die Voliere umgewöhnen muss.
Gegen 10 Uhr morgens bemerkte mein Freund aber, dass sie bei ihren Kletterversuchen immer wieder hinunterstürzt und nur
sehr ungeschickt vorankommt. Gegen 13 Uhr konnte sie ihre oben angebrachte
Schale nicht mehr erreichen, und ist vom Dach ihrer kleinen Hütte nach hinten,
auf ihren Rücken gefallen. Mein Freund stellte ihr das Futter an den Boden und
rief mich panisch an, während sie noch ein bisschen an ihren Erdbeeren
mummelte. Als ich um 15 Uhr mit dem Transportkäfig atemlos angekommen bin um
sie zum Tierarzt mitzunehmen war es aber schon zu spät, sie lag bereits leblos
in einer Ecke ihres Käfigs.
Was haben wir falsch gemacht? Könnte es sein das sie schon krank war? Ihr Fell war
zwar ein bisschen struppig, und das Tierchen selbst etwas mager; wir nahmen
aber an, dass sie genauso aufgepäppelt werden könnte wie damals das
Brüderchen (dass immer noch bei mir, und
glücklicherweise wohlauf ist). Oder hat sie sich mit irgendetwas vergiftet? Wir
benutzten nur für Kleintiere geeignete Möbel, und fütterten sie dieselben Früchte die ich
meinen Streifis auch immer gebe. Es hangen
zwar einige Pflanzen in der Nähe des Geheges, sie konnte sie aber nicht
erreichen. Das Gitter war lila angestrichen jedoch für Vögel und Nagetiere gedacht.
Es gab auch keinen Zug in ihrer Ecke, keinen Lärm und viel natürliches Licht.
Vielleicht wäre sie noch am Leben wenn wir
sie nur nicht aus dieser Tierhandlung geholt hätten... Es tut mir so leid.