Streifi und Junghund?

Hallo Krabbeltier (dachte erst an Insekten :D)

wir raten in der HV generell von solchen Experimenten ab. Niemand kann vorhersehen, wann ein Tier anders reagiert.
Hunde können jahrelang noch so lieb sein und plötzlich kommt es zu einer Extremsituation und "haps" das Hörnchen ist erwischt.
Umgekehrt kann es durchaus vorkommen, dass Horn im Herbst angreift. Ich möchte nicht näher auf die Folgen eingehen.
Prinzipiell kommen hier Jäger und Opfer zusammen und da sollten gemeinsame Freigänge unterlassen werden.

Ich würde mich so etwas niiiiiemals trauen, selbst unter Aufsicht nicht.

Kein Mensch wäre in der Lage schnell genug ein zu greifen, wenn der Hund aufs Hörnchen losgeht.

Darum bitte gar nicht erst versuchen.

Das Problem da dran ist auch, dass die Zwerge gerne größenwahnsinnig werden wenn es ums Futter geht und ohne weiteres auch mal den Hund angreifen. Und spätestens dann, wenn Hund Streifi an der Nase hängen hat, beißt er zu.
Bei mir durften die Hunde nie mit dem Freilaufenden Hörnchen zusammensein, obwohl ich das zb mit den Vögeln nicht so eng sah. Und auch das ist nicht ungefährlich

Das Video kenne ich auch. Bei dem Horn handelt anscheinend es sich um ein recht kräftiges Grauhörnchen, dem würde ich auch nicht trauen^^

Aber Spaß beiseite:
Wir sagen nicht, das es nicht in Einzelfällen funktionieren kann. Aber wenn dann was passiert, ist der Kummer groß.
Und deshalb würde ich einfach schon aus dem Grunde nicht das Risiko eingehen.
Wir haben uns Tiere als Wohnungsgenossen ausgesucht, die von uns abhängig sind. Das erfordert große Verantwortung von uns.

Es ist nicht nur eine Charakterfrage und schon gar keine Frage des Halters. Die Tiere sind uns geschwindigkeitstechnisch so sehr überlegen, dass schon genug Leute hilflos danebenstanden, während eins ihrer Tiere das andere verletzte oder tot biss. Zur Charakterfrage: Dem liebsten, nettesten, wohlerzogendsten Tier kann etwas der Quere gehen; wenn es z. B. Schmerzen hat (ob nun so oder weil es gebissen wurde), oder wenn ein Hörnchen vom Schrank fällt und irgendwie ungünstig landet und dabei eine empfindliche Stelle wie Nase oder Ohr trifft usw. Es muss nicht mal absichtlich sein, der bloße Größenunterschied ist schon eine Gefahr: Was, wenn einfach mal ein Tier auf das Hörnchen tritt oder es anrempelt (z. B. ist so ein Schwanz schnell abgerissen - so schon geschehen!).

Warum so ein Risiko eingehen - es birgt doch nur Gefahren und keine objektiven Vorteile (oder was hat das Horn nüchtern betrachtet davon, mit seinen Fressfeinden zusammen zu sein?). Es besteht einfach kein Grund, den Tieren irgendeinen Kontakt zu erlauben, als simple Neugier bzw. ein diffuses "ach wie schön, wir sind eine große Familie und alle haben sich soooo lieb"-Gefühl des Halters - sprich, Egoismus.

Hunde müssen ja auch nicht unbedingt den halben Tag Gassi gehen.
Unser Hund bewacht den Garten und verscheucht Vögel, Katzen und Zaungäste.

Wie ich, an anderer Stelle hier im Forum, schon mal erwähnte, seh ich das Problem oft nicht so sehr bei dem Hund, sondern beim Hörnchen.

Ein Hörnchen ist einfach ein Hörnchen klingt logisch, aber selbst das trifft nur begrenzt zu, denn es ist nicht so oder so, sondern so und so.
Wem das zu kryptisch ist, der stelle sich ein paar Fragen: Verhält sich Dein Hörnchen im Frühjahr genauso, wie im Herbst? Hat es immer dieselben Gewohnheiten? Geht es immer um dieselbe Uhrzeit schlafen? Mag es immer dasselbe Futter? Verhält es sich jedem Menschen gegenüber gleich? Verhält es sich jedem Menschen oder Tier gegenüber, in jeder Situation, gleich? Würdest Du Deinem Hörnchen Auslauf geben, wenn Dein kleines Kind mit klebrigen Keksfingern und schokoladeverschmiertem Gesicht im selben Zimmer ist? Hat es einen ausgeglichenen, in sich ruhenden Charakter?
Wärst Du schnell genug - und das ganz ehrlich! - einen blitzschnellen Biss zu verhindern?
Könntest Du von einem Hund wirklich erwarten, dass er selbst dann gelassen mit der Rute wedelt, wenn ihm ein Hörnchen in die Nase beißt?

In unzähligen Threads hier im Forum schreiben User, wie sie plötzlich attackiert wurden. Hörnchen springen dann bevorzugt ins Gesicht, auf die Hände und Füße. Diese Hörnchenhalter sind total überrascht über den für sie unvorhersehbaren Wandel, ihres bis dahin zahmen Tieres. Sehen weder die Ursache noch verstehen ihr Tier.

Die Frage, ob es funktionieren kann, mit der Antwort: "Ich kenne meine Tiere" zu beantworten, hat den Haken, dass es sehr, sehr viel Kenntnis braucht, ein Streifenhörnchen zu kennen & das rund um die Uhr und durch alle Jahreszeiten.

Zudem kommt, auch wenn es einem langsam zu den Ohren rauskommt: Streifenhörnchen sind Einzelgänger & haben überhaupt kein Interesse daran sich mit anderen Tieren gutzustellen. Anders als bei einem Rudeltier, wie dem Hund, der zudem seit Jahrhunderten domestiziert ist.

Zitat

ich habe glück, bin deswegen noch lange nicht egoistisch, dann dürfte ich ja gar kein tier halten, oder?

Da steckt ein Denkfehler drin. Jede Heimtierhaltung ist Egoismus. Du hältst die Tiere, weil Du es möchtest. Weil Du es magst, sie um Dich zu haben, weil Du Tiere liebst, weil Du sie schön findest, oder oder .. in jedem Fall haben sich die Tiere nicht entschieden, Dich zu halten ( auch wenn es einem manchmal so vorkommen mag *g )

Es ist aber nicht grundsätzlich verkehrt egoistisch zu sein und sich ein Tier zu holen, aber man sollte dem eben so gut es geht gerecht werden. Es sind alle Fakten zu beachten und nicht die auszublenden, die einem nicht so gut in den Kram passen.

Außerdem ists ja eigentlich kein Drama, den Hund während der Freilaufzeit vor die Türe zu schicken. Bei manch einem liest sich das ja so, als ob der arme Hund vor Kummer stirbt, wenn er im Körbchen unterm Küchentisch die Zeit verdöst - oder im Garten herumtoben darf.

Kurz: Alle Aspekte beachten, sachlich und realistisch bleiben & im Sinne der Tiere (ohne Vermenschlichung! ) handeln.

Was letztendlich jeder einzelne macht, liegt in seiner Verantwortung.

Hallo Linni

Ich habe mit meinem Post nicht Dich persönlich angesprochen, sonst hätte ich Dich auch direkt angeredet, wie ich es jetzt mache. Mein Post war allgemein gehalten und allgemein gemeint, sodass jeder sich und seine Haltung überprüfen, darüber nachdenken und daraus seine Schlüsse ziehen kann.
Wie auch immer diese ausfallen mögen.
Da ich alle ansprach, bist Du natürlich auch damit gemeint, aber nicht ausschließlich. Das einzige Mal, wo ich direkt auf einen Satz von Dir einging, machte ich diesen als Zitat kenntlich.
Ich finde es gut, dass Du Dich nicht angegriffen fühlst, sondern Dich weiterhin hinterfragst und auch andere dazu aufforderst.

Auf jeden Fall verurteile ich niemanden, nur weil ich auf Gefahren hinweise, an die ein Laie nicht einmal denkt. Ich halte die Kobolde nun schon über ein Vierteljahrhundert und versuche einfach zu helfen und aufzuzeigen, dass es nicht nur ein schwarz oder weiß, sondern auch Nuancen dazwischen gibt.

Was in diesem Falle wäre, dass der Hund eben während des Auslaufes des Kobolds, anderweitig beschäftigt werden kann. So haben alle etwas davon. Das Hörnchen genießt eigene Aufmerksamkeit und der Hund bekommt seine alleinige Aufmerksamkeit, wenn man mit ihm rausgeht, und überhaupt den Rest des Tages, wenn man Zuhaus ist & das Hörnchen keinen Auslauf hat. Wenn alle Tiere nur nebenbei anwesend sind, nimmt man sich und den Tieren die einzigartigen Momente. Sie sind halt da .. wie ein Radio, dass immer läuft,..
Ich genieße die Zeit in der mein Kobold hier mein Zimmer auf den Kopf stellt sehr, und habe damit genug, worauf meine Aufmerksamkeit liegen muss. Wenn ich plötzlich aufspringen muss, weil er irgendeine Kamikazeaktion startet, oder irgendwo nicht mehr so leicht herauskommt, sich irgendwo hinterquetschen muss, oder Mist macht *g .. dann möcht ich nicht noch drauf achten müssen, dass ich nicht über den Hund fliege, der quer auf dem Boden liegt, oder der enthusiastisch aufspringt, weil ( in seinen Augen ) endlich was passiert.

Mag sein, dass sich das übervorsichtig für so manch einen liest, ist es aber nur bedingt. Hörnchenwanderzeit ist für mich Entspannungszeit.

Zitat

klar, meine tierhaltung entspricht nicht dem hier geforderten ideal, dennoch sollte man die möglichkeit haben, alle argumente mit einzubringen..

Den Konjungtiv kannst Du hier weglassen. Denn wenn man die Möglichkeit hier nicht hätte, dann würden so manche Zeilen hier nicht stehen.
Genau wie wir die Möglichkeiten haben, auch auf die Gefahr hin, wie eine alte Schallplatte zu klingen, immer wieder auch auf die gern "weggeblendeten" Seiten zu zeigen & auf Wichtiges hinzuweisen.

Schlussendlich wollen wir alle, Mitglieder wie Moderatoren, dass es den kleinen Geschöpfen bei uns gut geht.:)