Bachblüten für Angsthörnchen?

Obwohl ich selber keine Erfahrung mit Bachblüten habe, find ich das Thema sehr interessant.
Unser Hund Kischa und der Kater Mikesch wurden beide homöopathisch Behandel und es erziehlte die gewünschte Wirkung. Also kann ich
mir auch vorstellen, daß man es bei Hörnchen gut einsetzten kann.

Hatte mich ja auch schon länger mit dem Thema ausgesetzt und mal im passenden Thread dazu gepostet: Homäopathie / Bachblüten bei Hörnchen?
Nochmal als Zusammenfassung meines Gelabers dort:

Es wurde bisher lediglich die Placebowirkung von Bachblüten bewiesen. Hinter dem ganzen Verkauf steht allerdings ein Industriezweig, der an den hochverdünnten und damit billig herstellbaren Wässerchen gut verdient.
Außerdem erfolgte die Auswahl der Blüten durch Bach nicht danach, ob es wirksame Heilpflanzen sind, sondern "aus dem Bauch heraus".

Man kann anders als mit einer großangelegten Studie nicht nachweisen, dass ein Medikament wirkt oder nicht. Persönliche Erfahrungen sind da leider auch kein wissenschaftlich ausschlaggebender Punkt, da sie einfach eine zu geringe Anzahl an Versuchen und keine Vergleichsgruppen beinhalten, und außerdem keine Doppelblindstudien sind.

Eine gute medizinische Studie sieht z. B. so aus: Man hat verschiedene Versuchsgruppen, von der eine das Medikament erhält, eine ein Placebo und ggf. eine nix. Weder "Patient" noch Arzt wissen, was sie gerade einnehmen bzw. verabreichen. Nach Ende einer bestimmten Zeit wird von objektiven Dritten beurteilt, ob die Gesundung der Medikamentengruppe die der Gruppe mit dem Placebo überstieg. Ist dies der Fall, ist das ein Hinweis auf die Wirksamkeit des Medikaments. Wenn nicht (wie im Falle von Bachblüten), bestätigt die Untersuchung nur, dass das Medikament nicht besser wirkt als ein Placebo. Der tatsächlich teilweise auftretende Heilungseffekt wird dann eben durch die körpereigenen Selbstheilungskräfte verursacht (die ja manchmal auch ganz gut sind, wenn man bedenkt, dass Wildtiere einiges an Infektionen und Verletzungen ganz ohne Medikamente überleben).

Hier nochmal ganz interessante Links zu Thema Placeboeffekt bei Tieren: http://www.spiegel.de/wissensc…zin/0,1518,743592,00.html
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/3248/

Zitat von Pfoetchenimpression

Chibi, ich brauche keine von der Pharmaindustrie durchgeführten Studien um zu wissen das Alternativmedizin auch die gewünschte Wirkung erziehlt.
Die Pharmaindustrie und die Vet,- und Humanmedizin ist auch garnicht daran interessiert eine solche Studie durchzuführen, denn Bachblüten und Homöopartie ist denen ein Dorn im Auge.
Damit können die kein Geld machen.

Zum einen: Wirklich wissenschaftliche Untersuchungen sind unabhängig. Klar gibt es "schwarze Schafe" wie überall, aber ehrliche Wissenschaftler fälschen keine Ergebnisse, um ein wirksames Medikament schlecht dastehen zu lassen. Dass es bisher keine Studien gibt, die die Wirksamkeit von Bachblüten jenseits von Placebos beweisen, legt den Schluss nahe, dass es sich dabei eben um Placebos handelt.

Außerdem ist es nicht wahr, dass sich mit Alternativmedizin keine Umsätze erzielen lassen, im Gegenteil!
- keine Entwicklungskosten
- minimale Herstellungskosten
- keine Budgetbegrenzungen bei Kassenärzten etc., denn Bachblüten müssen die Patienten meist selbst tragen
- keine komplizierte Zulassung wie bei normalen Medikamenten
--> Milliardenerträge für die Pharmaindustrie! Ja, nix anderes sind auch die Hersteller von solchen Präparaten.

Zitat von Pfoetchenimpression

Die stellen chemisch Medikamente her die sie dann teuer vermarkten.
Also bitte komm mir in dem Thema bitte nicht mit "Studien". Du musst nicht glauben das Bachblüten einen Erfolg erziehlen können,
doch sehr viele (tausende) Menschen die es an sich und an ihren Tieren ausprobiert haben wissen es besser als du.
Du kannst hier nicht behaupten das Bachblüten ein Placeboeffekt hervorrufen ohne dich mit dem Thema Bachblüten genauer auseinander gesetzt zu haben.

*räusper* Bachblüten sind ebenfalls chemisch. Wenn du mir etwas anderes beweist, spendiere ich Globulis deiner Wahl.

Wenn wir unser medizinsches Wissen nicht auf Studien begründen, auf was denn dann? Auf persönliche Erfahrungen? Die haben eben die negativen Seiten, die ich in meinem letzten Post schon aufgezählt habe. Ich könnte jetzt aus dem Stehgreif mit diversen Geschichten aufwarten, wo Bachblüten nix geholfen haben. Und wenn ich sehe, dass sich z. B. Leute aus einem anderen Tierforum freuen, dass es mit der Integration nach 3 Monaten mit Bachblüten geklappt hat... dann frage ich mich, wieso sollte das an den Bachblüten liegen? Ich habe eine Inti gehabt, die ebenfalls drei lange Monate gedauert hat und schließlich ganz ohne Bachblüten funktionierte. Soviel zu persönlichen Eindrücken - sie sind eben genau das: Persönlich, subjektiv. Deine Geschichte, dass Bachblüten bei dir funktioniert haben, ist genauso wenig aussagekräftig für deren Wirkung im Allgemeinen wie meine Story, dass sie nicht funktioniert haben.

Insofern komme ich eben doch mit "Studien". Und ich diskutiere auch gerne, aber das Argument, dass andere Leute mit einer anderen Meinung es eben besser wissen als ich, zieht irgendwie bei mir nicht so. (auch nicht mit Smiley ) Auch habe ich mich durchaus mit dem Thema auseinandergesetzt und ein paar *räusper* Studien dazu gelesen.

Was mir von Seiten der Befürworter einfach auch immer fehlt, sind die Fakten hinsichtlich der Kausalität. Die Aussage: "Meinem Mann/meinem Hund/Onkel Hartmuts Wellensittich ging's mit dem Zeug besser" ist nicht gleichbedeutend mit "... ging es durch das Zeug besser" und schon garnicht "... ging es besser, als es ihm durch die Einnahme eines Placebos gegangen wäre."

Luise: *nachguck* Joaaah, wir sind in einem Hörnchenforum. Mal im Ernst, darum geht es ja auch, oder? Die Behandlung von Hörnchen mit Alternativmedizin.
Ich möchte wirklich nicht streiten, nur konstruktiv diskutieren. Es geht mir auch garnicht darum, die Befürworter von "Alternativmedizin" vom Gegenteil zu überzeugen - das wird nicht möglich sein. Jeder darf seine Meinung haben und natürlich auch behalten, wenn er will. Aber jeder sollte auch seine Argumente vorbringen dürfen.

Es geht mir einfach darum, den Leuten, die sich noch nicht so sehr mit dem Thema beschäftigt haben, Informationen und Denkanstöße zu bieten. Deswegen habe ich auch die Links gepostet... wer möchte, kann sich u. a. da belesen.

Zu verlieren gibt es bei der Alternativbehandlung schon was, wie Varda auch angeschnitten hat. Es stellt sich neben der Frage der Wirksamkeit auch die Frage der Gefährlichkeit (vor allem bei Homöopathie).
Außerdem ist auch eine Unwirksamkeit gefährlich... nämlich dann, wenn sie eine wirksame Behandlung verhindert oder auch nur verzögert (siehe z. B. http://diepresse.com/home/pano…n-Homoeopathie-verurteilt ).

Varda: Dein Kommentar zu deinem Studium bestätigt lustigerweise die Klischees, die man so hört. (nämlich: "Die wirksamste Methode, zum rationalen Zweifler zu werden, ist ein Theologiestudium."

Ich bin ja der Meinung, dass Bachblüten demjenigen helfen, der sie verkauft.

Wenn man selbst aber der Meinung ist, dass man seinem Tier damit etwas Gutes tut und dazu meint, dass es den erwünschten Erfolg erzielt, spricht ja auch nichts gegen die Verwendung, da es sich ja eh nur um Wasser bzw. Zucker handelt.

Wie? Wir verteilen Friedenspfeifen bei angeregten Diskussionen? Na ich glaube, soooo schlimm ist es nicht und alle haben doch recht sachlich miteinander geschrieben

Diskussionen können doch sehr interessant und lebendig sein