Zähne fehlen (?)

Hallo,

ich habe ein Streifi-Männchen das nun ca. 8 Jahre alt. Mir ist aufgefallen, daß nach meinem Eindruck anscheinend die oberen Nagezähne fehlen.

Früher hat er das Futter immer in den Käfig regelrecht reingezogen, wenn ich einen Leckerbissen durch das Gitter gegeben haben. Nun ging das irgendwann nicht mehr. Dann ist mit aufgefallen, daß er die halbierten Trauben mit den unteren Nagezähnen ausschält.
Auch geschälte Walnüsse scheint er so zu fressen; jedenfalls nicht mehr so wie ich es kenne. Futter mit Schale z.B. Sonnenblumenkerne legen unbrührt im Napf. Geschälte hat er gerne von mir genommen.

Genau konnte ich es noch nicht sehen, nur mir scheint es so als ob die oberen Nagezähne fehlen.

Gibt es so etwas altersbedingt?
Oder abgebrochen?

Gesundheitlich geht es ihm ansonsten gut, und er ist sonst fit. Natürlich ein älterer Herr, das merkt man schon. Springt nicht mehr so gekonnt wie früher.

Bisher habe ich ihn nicht einfangen wollen, da so etwas immer stressig für so ein Tier ist.
Was gebt ihr denn für "Aufbaufutter" wenn Eure Kleinen nicht so können?

Er frißt einfach anders als ich das sonst beobachtet habe.
Die geschälten Walnüsse hat er sonst regelrecht weggenagt, nun sieht es aus als ob das ein "Rumlutschen" ist.
Zirbelnüsse mit Schale hat er sonst gekonnt zerlegt, nun rührt er sie nicht an.
Die fand er immer sehr lecker.
Gleiche mit Sonnenblumenkerne mit Schale.

Mehlwürmer habe ich gerade nicht da, muß ich mir wieder besorgen. Die hat er immer richtig aus meinen Fingern gezerrt. Das könnte ein guter Test sein.

Nur die Trauben hat er sonst ebenso aus den Fingern gezerrt, nun scheint er das nicht mehr zu können wenn sie ganz sind. Also ob die Schale zu glatt wäre.
Daher mein Verdacht bzgl. der oberen Nagezähne, als ob das Widerlager zum Schnappen fehlt.

Ich glaube ich muß den Kleinen doch zur Zahnkontrolle fangen. Auch wenn er das haßt.

Eine kleiner Bericht vom TA:

Ich war bei Frau Dr. Ewringmann in Berlin, die als erfahren mit Eichhörnchen gilt. (Auch andere Nager). Sie ist soweit ich weiß auch für die Hörnchenhilfe tätig.

Es war so wie ich vermutet hatte, die oberen Nagezähne waren fast weg. Die unteren Zähne wurden von ihr gekürzt.
Sie meinte das es bei älteren Hörnchen durchaus zum altersbedingten Zahnverlust kommen kann. So etwas gibt es ebenfalls bei Rennmäusen.

Es könnte sein das noch was nachwächst, da oben Reste der Zähne zu erkennen waren. Muß allerdings nicht sein.

Ich werde in 3 Wochen zur Kontrolle wieder vorbei schauen.

Danke für Eure Hilfe, unserem Streifi geht es ansonsten sehr gut. Sie sieht das auch so.
Wir sollen nun gehackte Nüsse u.ä. geben.

Ach so, das Fangen war völlig unproblematisch. Wir hatten Mehlwürmer als Köder in denTransportkorb gelegt. Da ist er gleich freiwillig rein.

Das ist für uns immer klar, daß wir bei Bedarf zügig zum TA gehen.
Ansonsten sollte man sich keine Tiere zulegen.

Als Tierfreund ist man das seinen Tieren schuldig!

Sie hat ihn aus dem Transport-Körbchen mit einem Tuch herausgenommen, das ging sehr gut. Er hatte keinen großen Streß dabei.
Mit einer Hand das Hörnchen gehalten, so das sie dem Kopf des Hörnchen mit Daumen und Zeigefinger halten honnte. Der Rücken war zur Handfläche.

Das Maul geöffnet und sie konnte mir auch alles zeigen, so daß ich den kleinen Rest an Zähnen oben auch sehen konnte.
Die unteren Schneidezähne waren schon erstaunlich lang, so daß es sich etwas im Gaumen verletzt hatte.

Die Zähne wurden einzeln auf 3-4 mm mit einer Zange abgeknipst.

Die Backenzähne waren alle sehr gut in Schuß, das hatte sie mir auch gezeigt.

Ich hatte gedacht sie brauch ihre Helferin dazu, nur die war eigentlich nicht nötig. Sie hatte nur die Instrumente geholt.

Sie wollte die Zähne nicht weiter kürzen, damit man erstmal sehen kann wie es sich in den 3 Wochen entwickelt.

Warum fragst Du denn ?

Ne, für Paquito war das kaum Streß, da alles recht zügig und ruhig ablief.

Eine Bekannte von mir hatte in ihrem Rattenrudel eine Ratte mit Zahnfehlstellung. Sie hat sich vom TA zeigen lassen wie sie es selber zu Hause machen kann.
Damit sie dem Tier den ganzen Transportstreß ersparen kann.

Mal sehen, wenn es bei ihm regelmäßig notwendig wird, dann müßte ich mir das auch überlegen.

So noch ein kleiner Nachtrag:

Die Oberen Nagezähne sind nicht wieder gekommen.

Paquito hat kurz vor Weihnachten stark abgenommen - nur noch 54 g) und rasselnde Geräusche bei der Atmung gehabt.
Ich war ruch zuck beim TA, da ich an eine Pneumonie dachte. Eine Herzinsuffizienz ar auch nicht auszuschließen.

Es folgte eine Antibiose und ein Diuretikum, um ggf. das Wasser aus der Lunge zu bringen. Paquito habe ich dann selber gespritzt und auch mit hochkalorischem Brei aus der Spritze ernährt.
erst ein zweites Antibiotikum zeigte dann Wirkung und es ging Berg auf, er wurde munterer in seinem kleinen Krankenkäfig mit seinem Lieblingshaus aus seiner Voliere.
Auch die TA war recht zufrieden, Gewicht war auf 56 g gestiegen, Paquito deutlich munterer.

Auf der Rückfahrt vom TA ist Paquito unbemerkt im Auto in meiner warmen Jacke an leider an aktutem Herzversagen gestorben.
Er ist immerhin gute 8 Jahre alt geworden.