Erster Auslauf

Hallo Alfred,

du solltest, um sicher zu gehen, MINDESTENS 4 Wochen warten.
Es geht ja nicht darum, dass er dich mag,
es geht darum, dass er seine Voliere als SEINS anerkennt ;o)
Also - noch ein wenig Geduld
Das kann dir viel Leid ersparen - und deinem Horn auch,
weil es einfach klar hat was SEINS und was deins ist

Zitat

Original von Hope
Hmm, also wenn du den Käfig, in dem dein Hörnchen lebt, ins Bad tragen kannst, dann ist er eindeutig zu klein... oder hab ich da jetzt was falsch verstanden?

Ich befürchte, Du hast es nicht falsch verstanden
Hab mich auch eben sehr gewundert, wie man eine Streifivoli mal eben so locker ins Bad tragen kann. Also entweder ist Luise sehr, sehr, sehr grooooß & ihr Bad ebenso , oder ..

Auch, dass er mal eben nach einer Woche durch ein fröhliches Zwicken eines Menschen ("juhu, ich beiße, dann darf ich raus!" ) laufen gelassen wird & zudem im denkbar ungeeignetsten Raum der Whg liest sich nicht wirklich gut.

Luise: Die Fliesen halten Dein Hörnchen ganz sicher im Raum, aber sind auch 1. verdammt hart, 2. glatt & 3. kalt.
Dazu kommen ein meist erhöhter Einsatz von scharfen Putzmitteln, Hygienefaktoren usw.

Kurz: Bitte nicht im Bad laufen lassen!

Zur Ich-beiße-also-bin-ich - Problematik lustiger Herbstmonster sag ich erst mal nichts mehr, aber ich bitte Dich inständig, Dich noch über Voligrößen & Bedürfnisse eines Streifis zu informieren.

also nur um das mal klar zu stellen:

Brösel ist kein Beißmonster, weil er nicht genug Käfigarrest hatte. Den hatte mein Rabauke nämlich.

Herbstkämpfer können auch Streifis mit ausreichend Arrest werden

Es geht bei dem Käfigarrest nicht darum, dass das Hörnchen im Herbst nicht aggressiv wird, sondern darum, dass es seinen Käfig als sein Revier ansieht.
Lässt man das Tier zu früh aus dem Käfig, kann es passieren, dass es nicht nur den Käfig, sondern auch das drumherum als seins betrachtet und entsprechend gegen Eindringlinge verteidigt.
Der Herbst ist dann halt sehr oft die Jahreszeit, wo die Beißereien zum ersten Mal auftreten, weil das Horn eben sein Hab und Gut beschützen möchte.
Ein Horn wie Brösel ist einfach herbstaggressiv und daran ändert 100 jähriger Käfigarrest vor, während und nach solchen Vorfällen nichts.
Es gibt auch Hörner, die sind im Herbst ganz lieb und nur total verrückt und wollen alles, was nicht festgeschraubt ist, mit in die Voliere schleppen.

Man sollte das Horn zudem auch nur in dem rauslassen, wo der Käfig steht und es nicht erst unter Stress setzen, indem man es durch die Gegend trägt und an fremder Stelle rauslässt.

Es ist total nachvollziehbar, dass man als Halter dem Hörnchen gerne das Türchen öffnen möchte, aber in erster Linie ist dem Horn damit nicht geholfen, sondern dem Halter, der damit seinen Wunsch befriedigt, dass das Horn "richtigen" Kontakt zum Halter aufnimmt.
Es schadet dem Tier nicht, wenn es längere Zeit in der Voliere bleibt und man kann sich auch dann mit dem Tier beschäftigen. Man sollte die Hand übrigens nicht in den Käfig stecken - das ist Hörnchenrevier. Wenn es dann zwickt oder beißt, ist man selbst schuld. Wenn der Käfig dann auch noch so viel zu klein ist, dass man ihn kurzerhand woanders hintragen kann, bedrängt man das Horn mit der Hand enorm, die im Normfall ja größer als das Tier selbst ist. Viel besser ist es, wenn man die Arrestzeit nutzt, um durch gewisse Laute bestimmte Verhaltensweisen anzutrainieren. Man kann z.B. Lockrufe üben, auf die dann ein Leckerchen folgt, wenn das Horn wirklich kommt. Das entspannt die Freilaufsituation deutlich, wenn es einmal funktioniert.
Hier scheint es sich um ein sehr zutrauliches Exemplar zu handeln, aber das ändert an den natürlichen Verhaltensweisen nicht viel - wenn die Natur ruft, wird das Horn folgen.
Man könnte auch, anstatt dem Horn in völlig ungeeigneten Räumen zu ungeeigneten Zeiten Freilauf zu geben, die Zeit nutzen, um eine ausreichend große Voliere zu bauen. Wenn diese nämlich fertig ist, beginnt die Arrestzeit erneut.

Hier fehlen Smilies - ich will nicht böse rüberkommen, sie passen hier aber einfach nicht rein.