Ein, zwei Nervensägen haben mich ja fast gezwungen die Geschichte der HV zu erzählen... bitte sehr:
Die Vorgeschichte:
20.04.2004
Nadine und ich sind auf Fuerteventura im Urlaub.
Wir hatten uns im Hotel gerade eingelebt und machten uns auf die Suche nach einem Hotel, in welchem Nadine als Kind mit ihren Eltern schonmal auf Fuerte Urlaub gemacht hatten.
Der Weg führte uns durch einen kleinen Palmenwald mit einem Tiergehege in der Mitte, wo zwei Esel lautstark nach Aufmerksamkeit heischten bzw. nach etwas Fressbarem Ausschau hielten.
Für die nächsten Tage waren also schonmal regelmäßige kurze Ausflüge zu dem kleinen Gehege Pflicht. Esel sind aber auch einfach urniedlich.
An dem Tag gingen wir dann aber weiter, um nach dem Hotel zu suchen. Wir kamen an einer richtig großen Baustelle vorbei, wo Bungalows errichtet werden sollten und siehe da, gegenüber von der Baustelle auf der anderen Straßenseite war das gesuchte Hotel.
Wir gingen rein und Nadine wurde schnell klar, dass ihre schönen Erinnerungen einfach aus einer Zeit stammen, die lange zurück liegt. Jedenfalls hätten wir da, so wie es derzeit aussah, nicht urlauben wollen.
Auf dem Rückweg zu unserem Hotel sahen wir sie dann auf der Baustelle:
Atlashörnchen!
Das Fell war braun, an jeder Flanke ein weißer Streifen zu sehen und ein weiterer heller Streifen in der Mitte auf dem Rücken.
Unsere Neugierde war geweckt, da diese niedlichen kleinen Geschöpfe im Gegensatz zu unseren heimischen Eichhörnchen überhaupt keine Scheu zu besitzen schienen.
Das ein oder andere kam sogar näher als wir uns dem Bauzaun näherten. Nadine ging in die Hocke und als eins der Hörnchen zu ihrer ausgestreckten Hand kam, war es um sie geschehen.
Ich erzählte ihr, dass ich als Kind mal ein Streifenhörnchen hatte, welches diesen Hörnchen doch ähnelte, das aber leider durch Unachtsamkeit meiner Tante weggelaufen ist.
Spätestens da kam ich aus der Nummer nicht mehr raus - Nadine wollte ein Hörnchen haben und ich musste ihr versprechen, dass wir nach dem Urlaub einen Powell kaufen.
OK, Streifenhörnchen sind auch einfach total niedlich und ich habe zugesagt. Als Auflage habe ich allerdings gestellt, dass wir uns ausreichend informieren, da mein früheres Streifenhörnchen doch sehr unter mir zu leiden hatte.
Somit war der Plan war gefasst. Neben den Eseln waren die Atlashörnchen natürlich ab sofort Pflichtprogramm. Wir haben die Geschäfte dort nach Nüssen abgegrast und den Hörnis öfter mal einen Besuch abgestattet.
Dass direkt vor unserem Hotel am Strand ein Felsen war, in welchem ebenfalls Hörnchen gelebt haben, haben wir natürlich erst zu spät mitbekommen.
Es sind dämmerungsaktive Tiere und bevor es dämmerte sind wir vor der Kälte bereits ins Hotel geflüchtet...
01.05.2004
Irgendwann geht jeder Urlaub mal zuende, die schöneren scheinen meist schneller vorbei zu sein, aber da war ja noch die Vorfreude auf einen Powell.
Er sollte es viel besser haben als mein früheres Horn Fred. Dieser musste nämlich in einem winzigen Käfig (schätzungsweise 60x40x40) sein Dasein fristen und wurde öfter mal durch die Gegend getragen z.B. in den Garten zum Säubern des Käfigs etc.
Mich hat Fred immer gebissen und bei mir war er immer sehr scheu und ängstlich. Lediglich meine mittlerweile leider verstorbene Großmutter hatte ein Händchen für den armen Kleinen. Bei ihr fraß er aus der Hand und war zutraulich.
Für mich stand fest, dass wenn wir uns jetzt ein Horn zulegen, alles passen muss. Gerade der Käfig war mir besonders wichtig, da mir klar war, dass der Minikäfig von früher einfach eine Zumutung war.
Direkt als wir Zuhause waren zog Nadine los, um nach einem Streifibuch zu suchen. In unserer Zoohandlung besorgte sie dann einen Ratgeber. Wir alle kennen ihn als den GU-Ratgeber von Otto von Frisch. Der Ratgeber wurde sofort verschlungen und wir fühlten uns bis dahin absolut gut vorbereitet.
Also dann: Auf auf, zum Hörnchenkauf!
Nein, erstmal haben wir den größten und optisch ansprechensden Käfig aus dem Zoogeschäft in unserem Ort gekauft und eingerichtet. Die Verkäuferin war begeistert als sie hörte, dass wir unserem Hörnchen einen so großen Käfig zur Verfügung stellen wollten. Also Laufrad in den Käfig, Kleintierstreu und etwas Heu, Futternapf, ein Terrakottahäuschen und Nippeltränke - fertisch!
Dann erst sind wir zu den Hörnchen gegangen, die zu sechst in einem eben solchen Käfig, wie in mein Fred früher hatte, hausten.
Der Boden des Käfigs war Kotverschmiert, das Laufrad im Käfig gammelig und der Käfig stand auf der Erde in einem Miniraum (mit gefühlt hunderten von Vögeln).
05.05.2004
Wir schauten in den Käfig und waren uns beide sofort einig, welches der armen Tiere unser Powell war. Eine wirklich nette Verkäuferin lockte Powell ganz vorsichtig mit Leckerchen und gutem Zureden in eine Papptransportbox. Diese Pappbox wurde in ein anderes, von uns mitgebrachtes Behältnis gesteckt. Es war aus Metall und hatte ein Holzdeckel zum Verschließen.
Dann gings ab nach Hause und es wurde versucht, das Horn mittels Bananenchip aus der Pappbox zu locken. Der total verängstigte Powell kam natürlich nicht raus und hätte sich scheinbar am liebsten in Luft aufgelöst. Wir hatten dann aber auch Erbarmen und stellten die Box in den ach so toll eingerichteten und riesigen Käfig, um davor sitzen zu bleiben und darauf zu warten, dass der Kleine sich zeigt.
11.05.2004
Powell bekam seine ersten Äste in den Käfig und benutzt diese auch.
Mittlerweile hat man das GU-Buch ja fast auswendig gelernt und war informiert darüber, dass man trotz guten Willens irgendwie den falschen Käfig angeschafft hat. Also haben wir aufgestockt und einen neuen Käfig gekauft, der jetzt aber wirklich riesig ist. Eine als Vogelvoliere ausgeschriebene Konstruktion mit de Maßen 80x80x170.
Es bleiben doch so viele Fragen unbeantwortet. Wo gibt es mehr Informationen, um sich zu informieren?
Das Internet soll ja ein Schatz sein, der unendliches Wissen beinhaltet - schauen wir mal.
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... OK - Versuch macht kluch, aber das Internet war leider nicht so Auskunftsfreudig, wie man sich das als frischer Hörnchenhalter so vorstellt.
Wir brauchen Praxiserfahrungen und Tipps, wie wir es unserem Schnubbel total gut ergehen lassen können und keine allgemeinen Informationen über Verbreitungsgebiete. Der Kleine lebt nunmal bei uns und soll es gut haben!
Wenn es keine ausreichenden Informationen gibt, die über das GU-Buch hinausgehen, mittlerweile sind ja ein paar Tage vergangen und die Informationen wirken unter nachlassender Aufregung doch auch irgendwie fragwürdig (von wegen Schokoriegel etc.), muss man halt selbst tätig werden.
Es kann doch nicht sein, dass man stundenlang suchen muss, um irgendwo Hilfe zu bekommen.
Der Weg zur Community
12.05.2004
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Idee zur Page ist gekommen und der erste nackte Rohling ist im Netz.
Sie ist unter der Adresse: http://www.hoernchenvilla.de.vu zu erreichen.
Es steht erstmal mehr oder weniger das Grundgerüst und ein paar allgemeine Informationen. Grundlage war hier natürlich in erster Linie das Wissen aus dem GU-Ratgeber und die paar Tage, die wir zusammen mit Powell verbracht haben.
Es wäre aber doch gelacht, wenn wir nicht Gleichgesinnte finden würden, die mit uns Erfahrungen austauschen.
13.05.2004
Die Page füllt sich nach und nach mit Inhalten, die aus logischem und vor allem eigenständigen Denken heraus entstehen.
-Rubrik "Gefahren" und "Haltung" gefüllt
-Forum !!! und Gästebuch besorgt (Bei diesem Forum handelte es sich um ein für uns kostenloses und werbefinanziertes und vor allem irgendwie unzumutbares und absolut unübersichtliches Teil ohne großen Funktionsumfang außer Text anzeigen zu können)
-ein Bereich erstellt, wo wir Bilder von unserem Powell zeigen
14.05.2004
Ein neues Design wurde erstellt.
-Rubrik "Nahrung" eingefügt *mampf*
15.05.2004
-"Tipps" eingefügt
-"Zähmung" eingefügt
-"Krankheiten" eingefügt
Diese Homepagegeschichte ist natürlich eher so mein Teil gewesen - es war ja auch nicht erste Page, die ich erstellt hatte und ich wusste ungefähr, wie es funktioniert. Quitschi hat in der Zwischenzeit die Werbetrommel gerührt, indem sie auf zig Tierseiten die Gästebücher mit netten Kommentaren gefüllt hat. Bei den meisten Gästebüchern kann man ja angeben, ob man eine eigene Homepage hat - das wurde natürlich gemacht.
12.06.2004
Powell ist mittlerweile zum Vorzeigehörnchen mutiert, bekommt schon Freilauf und wir konnten die anderen armen Würmchen in der Zoohandlung nicht vergessen.
Unsere süße Lanamaus ist bei uns eingezogen - wenn es mit Powell doch so gut geklappt hat, dann kriegen wir das auch noch einmal hin...
05.09.2004
-"Powell - Picz" erweitert
-"Lana - Picz" eingefügt
-"Allgemeines" mit Inhalt gefüllt
-"Zucht" mit Inhalt gefüllt