schlafende BaumstreifenhörnchenDie chinesischen Baumstreifenhörnchen (Tamiops swinhoei) sind keine Winterschläfer!

In Gefangenschaft fressen sie so viel vom angebotenen Futter, wie sie es in der Zeit schaffen, bis neues Futter gereicht wird, aber sie verstecken es nicht in der Art wie das sibirische Streifenhörnchen (Tamias sibiricus / Burunduk), welche kiloweise Futter in ihrem Häuschen bunkern, wenn man ihnen so viel gibt.

Dennoch bereiten sich die Baumis nicht nur anfressen einer Fettschicht auf den Winter vor. Von Baumstreifenhörnchen, die in Außenvolieren gehalten werden weiß man, dass sie Futter an verschiedenen Stellen verstecken und sogar eingraben, wenn sie die Möglichkeit dazu haben.

Den Winter über suchen sie diese Stellen auf und gehen an die gesammelten Vorräte.

 

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Baumstreifenhörnchen sind kleine Dreckschweinchen. Sie leben in Gruppen und machen auch Schmutz wie eine Gruppe. Sie pinkeln und koten, wo auch immer sie sich gerade befinden. Sie fressen alles an! Bringt man seine Zimmerpflanzen vor dem Freilauf nicht in Sicherheit, werden sie den Baumiangriff wohl nicht überleben. Allerdings sollte man aus Sicherheitsgründen alle Pflanzen aus dem Freilaufzimmer entfernen, da sie eine Gefahr darstellen können.

Baumistreifenhörnchen in schmutziger UmgebungNicht nur die Pflanze selbst stellt je nach Art eine mögliche Gefahrenquelle dar, sondern auch die Erde, in welcher sie steckt. Diese ist meist gedüngt und entsprechend giftig. Blumenerde und Hydrokultur sind ein idealer Nährboden für gefährliche Keime. Zudem befinden sich verschiedene Erreger und Sporen (Schimmelpilze), welche sich nachteilhaft bis tödlich auf die Gesundheit der Hörner auswirken können, in der Erde.

Die Baumis haben ein unglaubliches Talent die Käfigumgebung in kürzester Zeit völlig chaotisch aussehen zu lassen. Man meint fast, sie wollten ihren Käfig sauber halten und werfen haufenweise Schalen von geknackten Nüssen, Kernen etc. aus der Voliere. Nur ist der Käfig dabei gar nicht sauber, sondern es liegen noch einmal doppelt so viele Schalen überall im Käfig auf den Brettern Häuschen und überall wo sie eben liegen können.

Leider ist es häufig auch so, dass die Baumis in hohem Bogen aus dem Käfig "pieseln" oder auch Köttel durch die Stäbe verlieren.
Kaum ein Baumstreifenhörnchen ist "stubenrein", sie machen beim Freilauf keinen Unterschied zu ihrem Verhalten im Käfig.
Ihre Köttels verlieren eigentlich alle Streifis (egal ob Baumstreifenhörnchen oder "normales" Streifenhörnchen), vor allem wenn sie aufgeregt sind. Aber die Köttels sind nicht schlimm, sie werden hart und lassen sich daher sehr leicht einsammeln oder wegsaugen.

Mit dem "Markieren" liegt die Sache schon anders, denn wenn sie erst mal ihre Reviermarke gesetzt haben, möchten sie dort gerne immer wieder hinmachen. Vor allem, wenn man diese Stellen immer gründlich reinigt, müssen die Hörnchen ja quasi nachmarkieren.

Kann man also keinen Schmutz sehen oder nervt es einen eventuell mehrmals täglich zu saugen/fegen, dann sollte man sich die Anschaffung noch einmal überlegen. Auch wenn man überempfindlich auf die natürlichen Ausscheidungen in Form von Urin und Kot reagiert, ist eine Gruppe Baumstreifenhörnchen wirklich nicht das Richtige.

Auch das Nüsseknacken während der Freilaufphase hinterlässt seine Spuren, wobei gerade Erdnüsse für sehr viel Unordnung sorgen können. Sie sind schnell und leicht zu knacken. Haben die Baumis die Nuss ersteinmal von der Schale an sich befreit, ist ja noch die bittere Haut um die Nüsse selbst, die sie auch noch abschälen. Hierbei verteilen sie die Schalen und Nusshäute im ganzen Freilaufzimmer, denn man kann ihnen nicht beibringen, sich einen festen Platz zu suchen, um dort den Abfall zu lagern.

Wenn man also wirklich pingelig ist, was Reinlichkeit angeht, sollte man sich lieber kein Tier zulegen und schon gar keine ganze Gruppe Baumstreifenhörnchen.

 

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Auch wenn die Baumstreifenhörnchen in einer großen Voliere leben möchten sie (bei Innenhaltung) gerne Auslauf haben. Wie im Thema Platzbedarf bereits angesprochen sind die Baumstreifenhörnchen extrem bewegungsfreudige Tiere. Beim Freilauf in der Wohnung bzw. in dem Zimmer, wo die Voliere der Hörnchen steht, können sie viel von der Energie verbrauchen, die ihnen zu Eigen ist.
Der Freilauf ist an sich eine sehr schöne Angelegenheit, aber es kann hierbei auch zu Komplikationen kommen. Man muss die Hörnchen immer im Blick haben, da sie sich manchmal in Gefahr bringen. Manchmal ist hierbei eigentlich auch das falsche Wort. Man kann so weit gehen und sagen, dass Baumstreifenhörnchen eigentlich nur Unsinn treiben. Sie nagen zum Beispiel Kabel an, fressen etwas, was sie nicht vertragen, wagen gefährliche Sprünge und begeben sich in (für sie) ausweglose Situationen.
Daher ist es wichtig, dass man in der Nähe ist und jederzeit eingreifen kann, wenn es mal gefährlich wird.
Man muss für den Freilauf entsprechend viel Zeit einplanen. Es ist überhaupt nicht ratsam, einfach die Käfigtür zu öffnen und dann die Wohnung zu verlassen und den Baumis zu überlassen, da die Gefahr viel zu groß ist und es äußerst wahrscheinlich ist, dass sich die Tiere zwar bereitwillig aber unwissentlich in Lebensgefahr begeben.

Als Zeitraum für den Freilauf ist natürlich der Tag anzusetzen, weil die Tiere tagaktiv sind. In der freien Natur halten sie es mit der Dämmerung. Im Frühling stehen sie morgens mit oder kurz nach der Dämmerung auf und abends ziehen sie sich mit der Dämmerung oder kurz danach zurück.

 

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Die Baumstreifenhörnchen als Tier an sich sind klein und zierlich gebaut, aber sie brauchen sehr viel Platz, um ihrem immensen Bewegungsdrang nachkommen zu können.
Für Neueinsteiger in der Hörnchenhaltung erscheinen die "großen" Käfige aus dem Zoofachgeschäft schon überdimensioniert, aber diese sind (so gut wie immer) noch deutlich zu klein.

Gegenüber dem, was die Baumis in der freien Natur an Platz zur Verfügung haben, ist das, was wir den Tieren in der Heimhaltung bieten können natürlich erdrückend gering, aber es erklärt vielleicht, warum man dafür Sorge tragen sollte, dem Tier ein so großes Reich wie möglich zur Verfügung zu stellen.

Die empfohlenen Mindestmaße für das Streifenheim betragen 200 cm x 100 cm x 100 cm (HBT) pro Tier und, sie dürfen oder sollten sogar noch großzügig überschritten werden. Bei einer empfohlenen Haltung von drei Tieren sprengt das meistens schon den Rahmen des Möglichen, was die Haltung im Haus angeht. Bei Baumstreifenhörnchen besteht sowieso die Empfehlung, sie in einer entsprechenden Außenvoliere zu halten. Die Größe ist ein Aspekt, aber auch andere Dinge spielen hierbei eine große Rolle (Sonnenlicht, Schmutz, Geruch), die die Baumstreifenhörnchen von den "normalen" Streifenhörnchen unterscheiden.

Außenvoliere für BaumstreifenhörnchenMan kann grundsätzlich behaupten, dass die Hörnchenvoliere nie groß genug sein kann, aber je größer sie ist, desto besser ist es für die bewegungsfreudigen Tiere.

Können die Baumis ihren Bewegungsdrang nicht ausleben, ist eine Verhaltensstörung wie die "Stereotypie" vorprogrammiert. Umgangssprachlich wird sie einfach Käfigblödheit genannt. Stereotypie bezeichnet Verhaltensanomalien in Form von wiederholten Handlungen, die der konkreten Umweltsituation nicht entsprechen. Das zeigt sich bei Streifenhörnchen durch zwanghaften motorischen Bewegungsablauf, der ununterbrochen wiederholt wird.

Zu unserer Freude lesen wir immer häufiger, dass manche liebevolle Halter ihren Hörnchen ein ganzes Gartenäuschen zur Verfügung stellen und dieses entsprechend ausbauen und absichern. So ein Gartenhäuschen mit angeschlossener Freiluftvoliere ist dann natürlich der Idealfall, wenn es gut durchdacht und sicher geplant ist, aber diese Möglichkeit kann nunmal leider nicht jeder seinen Tieren anbieten.

Alternativen sind eine größtmögliche Voliere (die Mindestmaße sollten nicht unterschritten werden). Es gibt eine langsam, aber stetig wachsende Anzahl von Volierenbauern, die gerne bereit sind, Käfige nach Maß anzufertigen, damit sie sich ins Bild der Wohnung fügen, aber auch Außenvolieren können in das Bild des Garten oder Terrasse eingepasst werden. Diese Volieren sind häufig aus einem Aluminiumprofil mit aufgenietetem Gitterdraht, eingebautem Drehplateau für Futter- und Wassernäpfe, einer Reinigungsschublade für das Einstreu...etc.
Allerdings will so eine Maßanfertigung bezahlt werden. Man kann bei einer Standardvoliere mit den hier angegebenen Mindestmaßen von 200x100x100 mit einem Anschaffungspreis von etwa 300 € rechnen. Geht man auf Nummer sicher und entscheidet sich für den hochwertigsten, aber auch für die Tiere sichersten Gitterdraht aus Edelstahl, verdoppelt sich der Preis schnell.

Wem das zuviel Geld ist, der findet unter dem Menüpunkt Volierenbau einige ausführliche und bebilderte Bauanleitungen für den Bau eigener Käfige.

Es ist leider einer der häufigsten (und teuren) Fehler, den ein ein Streifihalter macht, anfangs einen zu kleinen Käfig zu kaufen. Schnell fällt auf, dass das agile Tier mehr Platz baucht und der Halter kauft einen größeren Käfig, der sich nicht selten aber auch als zu klein erweist, bis man sich letztendlich nach vielen hundert Euro Investition dann entweder resigniert geschlagen gibt oder doch endlich das passende Heim für seine geliebten Tiere gefunden hat.

Nicht selten berichten Halter stolz mit wie viel Eifer sie eine riesengroße Voliere selbst geplant und gebaut haben, obwohl sie dachten, sie seien handwerklich unbegabt. Ebenfalls nicht selten muss man diesen stolzen Haltern dann dennoch beibringen, dass die Voliere einfach zu klein ist und die Mühe und das investierte Geld vergebens waren.
Es ist also wirklich ratsam, sich einen Bauplan für ein größtmögliches Streifenheim zu überlegen. Als Empfehlung für ein schönes Zuhause sind pro Baumstreifenhörnchen folgende Maße anzusehen: 2,00 m Höhe, 1,00 m Breite, 1,00m Tiefe (größer ist natürlich schöner).

Idealerweise ist die Voliere fertig gebaut, eingerichtet und steht an einem festen Platz bevor die Baumis endlich einziehen.

 

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