Drucken
Zugriffe: 14186

  Was muss man beim Freilauf beachten?

Eingewöhnungszeit im KäfigEingewöhnungszeit im KäfigBevor man sein Streifenhörnchen das erste Mal aus der Voliere lässt ist es wichtig, dass es sich bereits eingewöhnt hat.

Es muss den Käfig und sein Häuschen als sein Zuhause akzeptieren und ansehen.

Direkt nach dem Neueinzug muss es sich erst einmal an die neue Umgebung, fremde Gerüche und Stimmen oder auch anderes Futter etc. gewöhnen.
Erst wenn es den Käfig als sein Revier ansieht, wo es sich sicher fühlen kann, wird es dahin auch zurückkehren.
Diese Phase der Eingewöhnung dauert zwischen vier und acht Wochen. In den ersten vier bis acht Wochen sollte man dem Hörnchen also den Freilauf verweigern und auch gut aufpassen, dass es nicht aus der Voliere entweichen kann.

Einer der häufigsten Fehler, die ein frisch gebackener Hörnchenhalter begeht, ist das Hörnchen zu früh aus dem Käfig zu lassen. Wenn das Streifenhörnchen aber gerade erst in der neuen Umgebung angekommen ist und wird direkt freigelassen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich einen sicheren Platz (z.B. hinter einer Schrankwand) sucht und erst einmal nicht wieder zum Vorschein kommt. Es kann dann auch nicht wissen wohin es gehen soll, da ein sicherer Platz in fremder Umgebung so gut wie jeder andere ist. Das erste sichere Versteck wird also wohl fortan der Hauptfluchtpunkt sein und nicht der Käfig.

Lebt das Horn aber schon zwei Monate im neuen Zuhause, ist ihm klar, dass ihm dort nichts passieren kann (zumindest wenn der Halter es im Käfig in Ruhe lässt). Meistens ist das Hörnchen nach dieser Zeit aber auch schon so weit, dass es dem Halter Futter aus der Hand nimmt, der dieses durch die Gitterstäbe anbietet.

 

  Vorkehrungen

Vor dem ersten Freilauf sollte man dringend den Punkt Gefahren durchlesen und die dortigen Warnungen beachten. Dort findet man viele Gefahrenquellen, an die man häufig vielleicht gar nicht denken würde. Außerdem muss beachtet werden, dass ein Streifenhörnchen sehr klein ist und durch so ziemlich alle Löcher kriechen kann. Man macht besser zuvor einen Rundgang durch das Zimmer und kontrolliert und sichert alles ab. Vom Freilauf in der Küche (giftige Dämpfe, Herd, Ofen, Spülmaschine, Spülbecken, Putz- und Spülmittel...) und dem Badezimmer (Toilette, Putzmittel...) ist wegen der hohen Anzahl an Gefahrenquellen grundsätzlich abzuraten. Erst nachdem man wirklich alles zweimal überprüft und abgesichert hat sollte man dem Hörnchen die Möglichkeit geben, den Käfig zu verlassen.

 

  erster Freilauf

Aller Aufregung und guten Willens zum Trotz spielt das Streifenhörnchen manchmal einfach nicht mit. Gerade beim ersten Freilauf ist der Halter extrem aufgeregt und freut sich darauf, sein Hörnchen im Zimmer herumtoben zu sehen, aber es gibt Exemplare, die sind derart misstrauisch, dass sie sich gar nicht aus dem Käfig wagen. Im Grunde macht man also einfach das Türchen von der Voliere auf, setzt sich ruhig und bequem (mit Leckereien bewaffnet) in weiterer Entfernung hin und beobachtet geduldig was passiert.

Streifenhörnchen schaut beim Freilauf aus dem FensterWenn man auch ein wirklich misstrauisches Horn zu eigen hat scheucht man es keinesfalls in irgendeiner Weise aus dem Käfig! Man setzt auch das Häuschen mit Hörnchen nicht einfach heraus!

Wenn das Streifi mittels Leckerchen bereits auf einen Lockruf konditioniert ist kann man es eventuell mit Leckerlis herauslocken, aber man sollte nichts überstürzen und das Tier nicht überfordern.

Das Streifenhörnchen entscheidet, wann es soweit ist!

Will es partout den Käfig nicht verlassen, dann lässt man ihm eben noch so viel Zeit, wie es benötigt. Es kann passieren, dass sich das Horn trotz stundenlang sperrangelweit geöffneter Volierentür nicht aus dem Käfig traut. Hier muss man als Halter viel Geduld beweisen und hat nur die Chance abzuwarten, bis das Horn über seinen Schatten gesprungen ist und die Neugier siegt.
Legt man ein paar Nüsschen direkt vor die geöffnete Voliere kann das die Überwindungszeit drastisch verkürzen.

Kommt das Hörnchen dann endlich heraus, wird es vermutlich erst einmal unter den Käfig flüchten und aus sicherer Position die Gegend erkunden.
In dieser Situation ist es wichtig, nicht übermütig zu werden, sondern geduldig zu warten, ob es auf einen zukommt.
Man kann natürlich versuchen es mit Leckereien (Mehlwürmer, Haselnüsse...) zu locken.

Gerade beim ersten Auslauf ist es wichtig, dass man genügend Zeit mitbringt.
Niemand kann vorhersagen wann das Horn zurück in den Käfig geht und es ist wichtig, dass es das freiwillig macht.
Man sollte dringend vermeiden es zu scheuchen, einzufangen und zu jagen.

Nicht selten ist der erste Freilauf bereits dann beendet, wenn das Hörnchen die vor der Voliere liegenden Nüsse eingesammelt und sicher verstaut hat. Die Aufregung und die Überwindung, den Käfig zu verlassen, machen das Tier müde und es geht schlafen oder zieht sich einfach in sein Häuschen zurück, um sich auszuruhen.

Das andere Extrem ist das Horn, welches nicht genug vom Freilauf bekommen kann. Hat es einmal die Freiheit außerhalb der Voliere gewittert, fordert es diese vehement ein. Schließt man die Voliere wenn der Freilauf beendet werden soll, wird das Horn sehr aufgeregt und flitzt wie verrückt durch den Käfig und sucht nach einem Ausgang. Einige Tiere fangen dann damit an am Gitter zu nagen, um in die gewünschte Freiheit zu gelangen.
Auch oder gerade bei einem solchen Tier muss man sehr viel Geduld mitbringen. Wenn das Hörnchen nach stundenlangem Freilauf endlich einmal wieder in die Voliere geht und man schließt dann sofort die Tür, wird es zukünftig immer seltener den Käfig aufsuchen, da es gelernt hat, dass es erst einmal nicht wieder heraus kann, wenn es den Käfig betritt. Deswegen sollte man von Anfang an nach einem (für das Hörnchen) Zufallsprinzip die Volierentür schließen, damit es keine direkte Verknüpfung bilden kann.

 

  zurück in den Käfig

Streifenhörnchen wird zurück in die Voliere getragenEs kann manchmal zu einem großen Problem werden, wenn das Horn nicht zurück in den Käfig gehen möchte.

Hier ist es ziemlich wichtig, dass man Ruhe bewahrt und das Streifenhörnchen nicht jagt oder versucht einzufangen.

Folgend werden ein paar Möglichkeiten aufgezeigt, die helfen sollen, das Horn auszutricksen: