Manche Halter scheinen etwas geizig zu sein und spendieren ihrem Hörnchen gerade mal ein einziges richtiges Häuschen und argumentiert dann damit, dass das Horn ja noch diverse Grasnester und andere Unterschlupfmöglichkeiten im Käfig hat.

Streifi vor seinem HäuschenLeider wird hierbei vergessen, dass ein Grasnest nicht die Ausmaße und nicht die Qualität eines richtigen Häuschens hat.

Man sollte einem Streifenhörnchen mindestens drei richtige Häuschen und dann noch zusätzliche Versteckmöglichkeiten anbieten.

In der freien Natur legen sich Streifenhörnchen ein Höhlensystem in der Erde an, worin sich unter anderem eine Futterkammer, eine Schlafkammer und eine Toilettenkammer befindet.

In Gefangenschaft benutzen Streifis häufig ein, zwei Häuschen zum Schlafen und Bunkern und ein weiteres als Toilette.

Als Häuschen eignen sich beispielsweise handelsübliche Vogelnistkästen (22x13x13 cm).
Diese Häuschen sind für kleines Geld zu haben, und es tut nicht weh, wenn mal eines austauschen muss.

Wenn man auf sein Geld achten muss, ist es weniger ratsam die teuren Häuschen aus dem Handel zu nehmen, die schön dekoriert sind und sich so toll ins Bild des Käfigs einfügen, denn die Häuschen müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Manche Hörnchen benutzen jedes Häuschen als Toilette, und das geht schnell ins Geld, wenn man sich für die optisch vielleicht schönere, aber deutlich teurere Häuschenvariante entschieden hat.

Manche Erfindungen sind einfach ein Renner in den Zoofachgeschäften.

Hamsterwatte, Hamsterwolle und was es sonst so für Bezeichnungen dafür gibt, ist eine solche Erfindung.

Leider!

Auf gar keinen Fall sollte man seinem Hörnchen Hamsterwatte anbieten - das ist für sie lebensgefährlich!

Auf den Verpackungen steht gerne geschrieben sie sei vollverdaulich, aber dem ist nicht so. Sie kann bei Verzehr zum Darmverschluß führen.

Außerdem ist es schon mehrfach vorgekommen, dass Tiere durch sie erstickt sind oder sich damit ihre Gliedmaßen abgeschnürt haben, die dann anschließend amputiert werden mussten.

Man muss natürlich nicht grundsätzlich auf seidig weiches Polstermaterial verzichten. Eine gesunde natürliche Alternative sind z.B. Kapokschoten.

Das Innere davon ähnelt der Hamsterwatte enorm, hat aber den Vorteil, dass es kurzfaserig ist und somit vollkommen ungefährlich. Ein Abschnüren der Gliedmaße ist somit nicht möglich, und das Produkt ist zu 100% natürlich.

Es ist unglaublich, wie kreativ manche Menschen werden und alles daran setzen, dass ihr Hörnchen möglichst schnell zahm wird.
Eine der schlimmsten Methoden, die nebenbei bemerkt nicht sehr erfolgversprechend ist, besteht darin, dem Horn seine letzte Rückzugsmöglichkeit zu entziehen, sodass es zwangläufig in Kontakt mit der Umwelt gelangt.

das Streifenhörnchen muss ohne Häuschen im Käfig schlafenDieser Tipp stammt aus einem Ratgeber für Streifenhörnchen, der Ende der 70er Jahre verfasst wurde. Vermutlich wusste man es damals nicht besser oder hat dem Tier weniger Respekt entgegen gebracht als nötig.

Es ist absolut nicht empfehlenswert, diese Praktik anzuwenden, denn das kann folgenschwere psychische Nachwirkungen für Halter und Horn mit sich bringen.

Damit nimmt man dem Hörnchen nicht nur sein zu Hause, sondern auch seine Sicherheit und man kann damit das genaue Gegenteil von dem bewirken was man erreichen möchte.

Bei einigen Hörnchen braucht einfach viel Geduld, denn ein Streifenhörnchen braucht Zeit zum "warm werden".

Auch hier entscheidet das Tier wann es vertrauen fasst und nicht der Mensch. Vertrauen kann man nicht erzwingen - man kann höchstens den Geist brechen. Wer möchte denn aber bitte ein gebrochenes Tier sein Eigen nennen und ist dann auch noch stolz auf sein Fehlverhalten?

Geduld, Ruhe und Leckerchen sind der Schlüssel zum Vertrauen des Hörnchens und somit zum zahmen Tier.

Es gibt haufenweise Gerüchte, die sich rund um den Winterschlaf ranken. So denken manche Leute z.B., dass es dem Hörnchen nichts ausmacht, wenn es aus dem Winterschlaf geweckt wird oder dass es gar nicht möglich sei, ein Tier aus dem Winterschlaf zu wecken. Leider zeigen Erfahrungsberichte ein anderes Bild. Es ist durchaus möglich, das Tier beim Winterschlaf derart zu stören, dass es aufwacht. Vermutlich kann das in einer Phase passieren, während das Tier seine Körperfunktionen gerade herunterfährt oder wieder hochdreht. Fälschlicherweise wird der Winterschlaf der Streifenhörnchen häufig als Winterruhe bezeichnet, weil sie zwischenzeitlich aufstehen und ihr "Geschäft" erledigen und Futter zu sich nehmen bzw. etwas trinken. Man sollte sich jedoch nicht beirren lassen. Streifenhörnchen sind echte Winterschläfer und sollten dabei wirklich nicht gestört werden.
Fährt der Kreislauf nämlich zu schnell hoch, kann das einen Zusammenbruch auslösen, der tödlich enden kann. Ein wirklich schlafendes Hörnchen ist scheinbar nicht so einfach wieder zu wecken. Wir mussten diese Erfahrung mit einem unserer Hörnchen in der Außenvoliere machen. Unsere Lana hielt Winterschlaf und wurde im Schlaf von einer Maus angefressen. In wachem Zustand hätte die Maus gegen Lana keine Chance gehabt, aber sie hat davon scheinbar nicht einmal etwas mitbekommen. Ihr fehlte das halbe Gesicht und ein Auge - wir mussten sie aufgrund der Verletzungen einschläfern lassen.


schlafendes StreifenhörnchenManche Hörnchen halten ihren Winterschlaf außerhalb ihres Häuschens, wobei das vermutlich darin begründet liegt, dass es den Weg dorthin zurück nicht mehr geschafft hat, bevor die Natur sie in den Schlaf getrieben hat. Findet man ein solches Horn, sieht es aus wie tot. Es ist kalt und regungslos, und man sieht auch keine Atembewegungen. Man kann nur Vermutungen anstellen, wie viele Halter ihr Horn lebendig begraben haben, obwohl es eigentlich nur geschlafen hat. Als Tipp sei hier genannt, dass man, auch wenn man das Tier für tot hält, wirklich warten sollte, bis es anfängt zu riechen. Erst dann kann man wirklich sicher sein, dass es wirklich verstorben ist und begraben werden kann.

Eine weitere Sache, die sehr häufig im Forum thematisiert wird, ist die Zimmertemperatur und die Frage, ob man durch Erhöhung der Temperatur ggf. dem Schlafbedürfnis entgegenwirken kann.
Natürlich ziehen sich unsere Hörnchen eher in ihr Häuschen zurück wenn ihnen kalt ist, als wenn ihnen angenehm warm ist, aber dennoch ist die Zimmertemperatur nicht ausschlaggebend dafür, ob sie Winterschlaf halten oder nicht. Es bringt also nicht, die Heizung auf die höchste Stufe aufzudrehen, um damit verhindern zu wollen, das es Winterschlaf hält.

Heizungsluft ist sogar ziemlich schädlich für die Kleinen (für den Menschen übrigens auch), und sie können davon krank werden.

Wann und warum ein Hörnchen sich entschließt Winterschlaf zu halten entscheidet es selbst. R. Jaeger [1969 Zum Winterschlaf des Burunduks, Tamias (Eutamias) sibiricus Laxmann, Z. Säugetierk. 34: 361-370] spricht von einer inneren Bereitschaft in den Winterschlaf zu gehen, aber es ist ein Kurzschläfer, weil die Schlafphasen zwischenzeitlich immer wieder von Wachphasen unterbrochen werden.

Man sollte ebenfalls nicht versuchen, den Winterschlaf des Hörnchens künstlich zu verhindern. Manche Halter berichten von Plänen wie Häuschen wegnehmen etc.

Das ist nichts anderes als Tierquälerei und verkürzt die Lebenserwartung enorm!